In vielen Regionen war nach dem zweiten Gras-Schnitt Schluss, auch der Mais wird bereits vielerorts gehäckselt. Zwar haben noch viele Milcherzeuger Futterreserven aus dem vergangenen Jahr, aber ein ausreichender Futtervorrat für das kommende Jahr ist trotzdem gefährdet. Wir haben deshalb Hubert Kivelitz (Berater Grünland, Futterbau und Zwischenfrüchte) gefragt, ob eine Zwischenfrucht nach Mais jetzt helfen kann, Futter für das kommende Jahr zu generieren.
In vielen Regionen war nach dem zweiten Gras-Schnitt Schluss, auch der Mais wird bereits vielerorts gehäckselt. Zwar haben noch viele Milcherzeuger Futterreserven aus dem vergangenen Jahr, aber ein ausreichender Futtervorrat für das kommende Jahr ist trotzdem gefährdet. Wir haben deshalb Hubert Kivelitz (Berater Grünland, Futterbau und Zwischenfrüchte) gefragt, ob eine Zwischenfrucht nach Mais jetzt helfen kann, Futter für das kommende Jahr zu generieren.
Elite: Macht es Sinn nach Mais eine Zwischenfrucht für die Futternutzung im nächsten Frühjahr zu säen?
Kivelitz: Eine Zwischenfrucht zwischen der Anbaufolge Mais auf Mais zu etablieren, hat den Vorteil, dass die Vegetationszeit im Herbst und im darauf folgenden Frühjahr für die Erzeugung von Biomasse – in diesem Fall für die Futternutzung – effizient genutzt wird. Zudem ergeben sich positive Effekte im Hinblick auf den Boden- und Gewässerschutz sowie auf die Humusbildung. Im Rahmen der GAP-Reform 2023 wird ein Fruchtwechsel vorgegeben. Das heißt, dass in der Anbaufolge Mais nach Mais künftig zwingend eine Zwischenfrucht oder Untersaat stehen muss.
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Elite: Was lässt sich nach Mais als Zwischenfrucht anbauen?
Kivelitz: Das hängt in Wesentlichen von dem Erntetermin des Maises ab. Liegen die Erntetermine beim Mais Ende September bis Anfang Oktober, macht eigentlich nur noch die Aussaat von Grünroggen Sinn. Spezielle Grünroggensorten haben ein frühes und hohes Massenwachstum im Frühjahr, sodass meist in der dritten Aprildekade zum Zeitpunkt des Ährenschiebens hohe Futtererträge realisiert werden. Bei späterer Maisernte macht die Aussaat von Grünroggen oder anderen Zwischenfruchtarten keinen Sinn mehr. Ansonsten bieten sich alternativ auch Gras- oder Kleegrasuntersaaten in den Mais im Frühjahr an. Großes Risiko für Untersaaten ist aber immer die (Früh-)Sommertrockenheit, vor allem auf leichten Standorten.
Elite: Bis wann können diese Zwischenfrüchte gesät werden (Zeitfenster)? Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit die Aussaat erfolgreich durchgeführt werden kann?
Kivelitz: Die Zwischenfrucht Grünroggen sollte günstigenfalls zwischen Ende September und Anfang Oktober gesät werden, in Gunstlagen bis Mitte Oktober. Die setzt als Vorkultur eher frühe Maissorten voraus. Grundsätzlich ist aufgrund der späten Ernte des Maises die Auswahl geeigneter Zwischenfrüchte begrenzt. Wird aufgrund der diesjährigen Trockenheit der Mais sehr früh geerntet, beispielsweise schon Ende August, Anfang September, kann beispielsweise Welsches Weidelgras oder Mischungen dieses Grases mit Winterwicke und Inkarnatklee in Frage kommen. Auch Winter-Futterraps ist eine Option. Hier ist das Zeitfenster für günstige Aussaatbedingungen noch bis Ende September geöffnet. Danach steigt das Risiko, da ggf. keine ausreichende Vorwinterentwicklung erreicht werden kann. Zu bedenken ist, dass Welsches Weidelgras gegenüber Grünroggen zwar einen höheren Futterwert hat, jedoch im Frühjahr einen deutlich höheren Wasseranspruch. Dies sollte unter Berücksichtigung der Standortbedingungen und Niederschlagsverhältnissen in der Anbauplanung bedacht werden.
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