Für eine Noternte von Maisbeständen spricht, dass vielerorts der Trockenmassegehalt der braun oder blassgrün werdenden Pflanzen immer weiter ansteigt. Damit erhöht sich die Gefahr, dass sich das Häckselgut nur noch schwer verdichten lässt und der ohnehin schwache Futterwert weiter sinkt.
Aus dem letzten Trockenjahr 2018 ist bekannt, was Dürre bzw. Trockenstress beim Mais auslöst:
Langsamer wachsende Pflanzen
Der Fasergehalt ist normal, jedoch höher verdaulich
Der Stärkegehalt ist...
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Für eine Noternte von Maisbeständen spricht, dass vielerorts der Trockenmassegehalt der braun oder blassgrün werdenden Pflanzen immer weiter ansteigt. Damit erhöht sich die Gefahr, dass sich das Häckselgut nur noch schwer verdichten lässt und der ohnehin schwache Futterwert weiter sinkt.
Aus dem letzten Trockenjahr 2018 ist bekannt, was Dürre bzw. Trockenstress beim Mais auslöst:
Langsamer wachsende Pflanzen
Der Fasergehalt ist normal, jedoch höher verdaulich
Der Stärkegehalt ist reduziert ebenso die Verdaulichkeit (leicht geringer)
Bei 28 Trockenmasse häckseln
Um in der Fütterung richtig reagieren zu können, ist es jetzt entscheidend zu erkennen, mit welchen Trockenschäden man es zu tun hat. Dafür sind die Pflanzenbestände einzeln mehrmals pro Woche zu beurteilen (Abreifegrad).
Sind über 50% des Bestandes schon vertrocknet, muss gehäckselt werden, um eine ausreichende Verdichtung zu gewährleisten. Auch Maispflanzen ohne Kolben und einer komplett vertrockneten „verstrohten" Restpflanze (33 bis 40 % TM) sollte sofort gehäckselt werden mit einer theoretischen Häcksellänge kleiner 7 mm (6 bis max. 10 mm). Die Kombination aus grünen und abgestorbenen Pflanzenteilen erschwert die Verdichtung. Vor allem grüne Pflanzenteile entwickeln bei Trockenheit ebenfalls eine gummiartige Konsistenz.
Damit bei diesem schwierigeren Erntematerial die optimale Verdichtung erreicht wird, sollten folgende Kriterien unbedingt eingehalten werden:
Schichtdicke von max. 20 cm (nicht aufschieben)!
Walzgeschwindigkeit von 2,5 km/h (max. 4 km/h)
Keine Zwillingsbereifung
Reifendruck 2,0 bis 3,5 bar
Pflanzen ohne Kolben bzw. nur einem kleinen Kolben und nur noch wenigen grünen Blättern (28 bis 30 % TS gesamt; 40 bis 45 % der Pflanze sind vertrocknet) sind ebenfalls umgehend zu ernten. Die theoretischen Häcksellänge sollte kleiner als 7 mm ausfallen (einfahren in das Silo in sehr dünnen Schichten - nicht aufschieben!).
Bei Pflanzen ohne/nur mit kleinem/normalem Kolben und mehreren trockenen Blättern sollte ab einem TM-Gehalt in der Gesamtpflanze von ca. 30 % geerntet werden. Vorher kann es sich „lohnen“ mit der Ernte zu warten – falls Aussicht auf Niederschläge besteht.
Ohne Siliermittel gehts nicht!
Wichtig: Die wichtigsten Silierregeln, wie ausreichend Vorschub und unmittelbares Abdecken der Miete mit Unterzieh-Folie und Folie, müssen unbedingt beachtet werden. Auch der Einsatz von Siliermitteln ist bei frühzeitiger Ernte abgereifter Bestände sehr wichtig! Da eine Umlagerung von Zucker in Stärke kaum stattgefunden hat, muss im Häckselgut mit sehr hohen Zuckergehalten von bis zu 20% gerechnet werden.
Die hohen Restzuckergehalte nach der Silierphase machen die Maissilage allerdings besonders anfällig für Nacherwärmung und Verderb. Auch erhöhte Umgebungstemperaturen bei der Ernte (> 30°C) erschweren den optimalen Siliervorgang und steigern das Risiko für Fehlgärungen. Hier sollte ein Siliermittel mit der Wirkungsrichtung 2 gewählt werden, um die aerobe Stabilität zu fördern. Bei TM-Gehalten unter 25% eignen sich für eine sichere Wirksamkeit auch chemische Siliermittel. Diese sind mit höheren Kosten verbunden, wirken in den geringen TM-Bereichen jedoch sicherer als heterofermentative Milchsäurebakterien.
Die Witterung beeinflusst die Abreife im Mais. Behalten Sie ab August bzw. September den TS-Gehalt Ihrer Silomaisbestände im Blick, um den optimalen Erntezeitpunkt nutzen zu können. Tipps zur...