Der Futtermischwagen ist 365 Tage im Jahr im Einsatz und die Grundlage für eine gute Fütterung. Durch die hohe Belastung kommt es zu Verschmutzung und Verschleiß. Verschmutzung kann die Futterhygiene und die Schmackhaftigkeit verschlechtern, Verschleiß wirkt sich negativ auf die Mischqualität und den Kraftstoffverbrauch aus. Derartige Mängel am Mischwagen verschenken das Potenzial der Mischtechnik und teurer Futtermittel.
Zum Fütterungscontrolling gehört deshalb auch...
Der Futtermischwagen ist 365 Tage im Jahr im Einsatz und die Grundlage für eine gute Fütterung. Durch die hohe Belastung kommt es zu Verschmutzung und Verschleiß. Verschmutzung kann die Futterhygiene und die Schmackhaftigkeit verschlechtern, Verschleiß wirkt sich negativ auf die Mischqualität und den Kraftstoffverbrauch aus. Derartige Mängel am Mischwagen verschenken das Potenzial der Mischtechnik und teurer Futtermittel.
Zum Fütterungscontrolling gehört deshalb auch der Futtermischwagen!
Grundsätzlich sollte der Mischwagen regelmäßig, d.h. mindestens einmal im Jahr grundlegend kontrolliert werden. Darüber hinaus gilt: Wenn die Fütterung nicht rund läuft sollten Micherzeuger immer einen Blick in den Mischwagen werfen – und zwar nicht nur von oben! Neben der regelmäßigen, „vorbeugenden“ Wartung sollte der Mischwagen also vor allem bei Fütterungsproblemen näher unter die Lupe genommen werden.
Wann haben Sie zuletzt einen Blick in den leeren Mischwagen geworfen?
Alarmsignale von Mischwagen, Futtertisch und Kuh
Erste Alarmsignale, die auf eine nötige Reinigung und/oder Wartung hinweisen, liefert der Mischwagen selbst (Waage, Magneten, Kraftstoffverbauch etc.). Zudem gibt auch der Futtertisch Aufschluss. Wie gleichmäßig wird die Ration am Futtertisch verteilt, wie lang sind die Partikel etc. Zuletzt liefern auch die Kühe Aussagen, so können zum Beispiel eine reduzierte Futteraufnahme oder vermehrte Futterselektion auf eine nicht homogen gemischte Ration schließen lassen.
Achtung:
- Ungleiches Ausfüttern am Futtertisch
- Futterselektion und Folgefaktoren (Unruhe, Milchleistung, Tiergesundheit)
- Reduzierte Futteraufnahme
- Erhöhter Kraftstoffverbrauch
Hygiene auch im Mischwagen!
Landen Schimmelbrocken im Futter, belasten diese das Immunsystem der Kühe. Eine reduzierte Futteraufnahme oder sprunghafte Zellzahlprobleme bis hin zu vereinzelten Mastitiden können zudem Alarmsignale für stark verschmutzte Mischwagen sein.
Vor allem feuchte Rationen bis hin zur Kompakt-TMR oder der Einsatz von Schlempe machen die Hygiene zur Herausforderung. Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollte der Mischwagen deshalb regelmäßig gereinigt werden, bei nassen Rationen mindestens alle vier Wochen.
Der Mischwagen muss für die Reinigung leer und ausgeschaltet sein. Zuerst werden grobe Futterpartikel mit einer Schaufel gelöst. Anschließend kann mit einem Hochdruckreiniger von innen und außen gesäubert werden. Auch die Austräge nicht vergessen! Durch die Anbringung eines langen Hydraulikschlauches am Hochdruckreiniger (anstelle der üblichen Lanze), kommt man besser in jede Ecke und vor allem auch unter die Messer.
Tipp: Wird der Mischwagen vor und nach der Reinigung gewogen, verdeutlicht die Differenz, wie groß der Verschmutzungsgrad war. Zwischen verschmutztem und frisch gesäubertem Mischwagen können bis zu 100 kg Differenz liegen. Das bedeutet 100 kg Dreck bzw. Schimmel, der schnell im Futter landet!
Mischwagen-Reinigung:
Visite – Was muss kontrolliert werden?
- Füllgrad: Passt der Mischwagen zur Herdengröße? Der optimale Befüllungsgrad liegt bei 75 bis 90%. Die Mischschnecke sollte mindestens belegt sein, um gleichmäßig zu mischen. Ein halbvoller Mischwagen kürzt deutlich weniger, da weniger Gewicht auf den Schnecken liegt (Achtung Trockensteher-Rationen). Wenn die Futtermischwagen zu voll sind, werden nicht alle Komponenten vollständig durchmischt, zudem kann Futter über den oberen Rand verloren gehen. Er sollte maximal bis eine Handbreit unter der Oberkante befüllt sein. Das Futter muss sich frei bewegen, auch wenn der Mischwagen mal nicht ganz eben steht.
- Messer: Häufig sind die Messer stark abgenutzt und stumpf, wodurch vor allem lange Grassilagen nur schlecht zerkleinert werden. Abgenutzte Messer führen außerdem zu einem höheren Kraftstoffverbrauch, schnellerem Verschleiß der Schnecke (Aufpanzern dann nötig) und schlechterer Mischqualität. Grundsätzlich sind die oberen Messer kaum oder gar nicht verschlissen, die unteren dagegen deutlich. Deshalb sind diese öfter auszutauschen. Der Messerschliff sollte zu sehen seien. Tipp: Nie alle Messer auf einmal austauschen! Werden alle Messer gleichzeitig ausgetauscht, kann sich das Schnittbild vollständig verändern. Damit verändert sich auch die Ration und kann sogar zu kurz werden. (Achtung Arbeitssicherheit!)
- Waage: Die Waage sollte mindestens einmal im Jahr und immer, wenn Fragen oder Probleme auftreten, kalibriert, das heißt deren Messtechnik kontrolliert werden. Hier können große Fehler passieren! Tipp: Zur Überprüfung der Waage können zum Beispiel zwei Säcke a 25 kg auf die Wand des Mischbehälters gelegt werden. Das angezeigte Gewicht darf dabei maximal 10% vom tatsächlichen Gewicht abweichen.
- Magnet: Auch die Magneten sind regelmäßig zu säubern und zu kontrollieren. Über ein einfaches Vorhalten eines entsprechenden Gegenstandes lässt sich überprüfen, ob die Magneten noch funktionieren.
Achtung Arbeitssicherheit!
Die Verletzungsgefahr bei der Reinigung und Wartung eines Mischwagens ist nicht zu unterschätzen! Die Verletzungsgefahr bei der Reinigung eines Mischwagens ist nicht zu unterschätzen. Er sollte immer zu zweit oder mindestens in Rufbereitschaft und mit abgezogenem Schlüssel (der Zugmaschine oder des Mischwagens selbst) gesäubert werden.
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