Tipps zur Ernte von Mais für CCM und Co.

Der Mais steht vielerorts gut. Denn durch die Niederschläge im Juli und August entwickelten sich die Bestände zuletzt sehr gut. Deshalb wird auf einigen Milchkuhbetrieben darüber nachgedacht, einen (kleinen) Teil der Maisbestände als Feuchtkornmais (geschrotet), CCM (Corn-Cob-Mix) oder Lieschkolbensilage (LKS) zu ernten und den Mais damit als (betriebseigenes) energiereiches Ausgleichsfutter in den Rationen zu nutzen.

CCM und Co. eignen sich aufgrund der hohen Stärke- und Energiegehalte sehr gut dazu Grobfutterrationen energetisch aufzuwerten. 

Die Maisstärke weist bei diesen Maisprodukten zudem eine hohe Beständigkeit auf. Allerdings fällt diese nach dem Silierprozess geringer aus als bei getrocknetem Körnermais. Dennoch ist bei den drei genannten Futtermitteln immer noch von einem langsameren Stärkeabbau (Anteil beständiger Stärke ca. 25%) auszugehen als bei Getreide.

Wann mit der Ernte beginnen?

Wann ist der richtige Erntezeitpunkt für diese Maisfuttermittel erreicht? Bildet sich der typische „schwarze Punkt“ (black layer, siehe Foto) an der Kornbasis aus, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Verbindung vom Korn zur Spindel unterbrochen und die Stärkeeinlagerung damit abgeschlossen ist. Die Trockensubstanzgehalte im Kolben haben zu diesem Zeitpunkt ca. 60 % erreicht, die Restfeuchte im Korn liegt dann zwischen 35 und 40%. Der optimale TS-Gehalt für CCM und Co. Somit kann in der Regel nach der Silomaisernte mit der CCM- oder LKS-Ernte begonnen werden.

Fallen die TS-Gehalte höher aus, wird eine intensive Milchsäuregärung erschwert. Die Gefahr von Fehlgärungen steigt. Lieschkolbensilage wird anders als bei Feuchtmais und CCM nicht mit dem Drescher und Mühle, sondern einem Häcksler mit Pflückvorsatz geerntet.

Bei der Ernte bzw. Lagerung gibt es einige Punkte zu beachten, um ein hochwertiges Futter (hygienisch einwandfrei) zu erhalten:

• Vor der Ernte sollte eine systematische Reinigung des Silos bzw. des Lagerplatzes erfolgen.
• Vermahlungsgrad von CCM:  Mehr als 80 Prozent der Partikel sollten kleiner als 2mm sein, aber nur maximal 55% kleiner als 1 mm. Teilchengröße sollte insgesamt unter 5 mm liegen.
• Achtung bei der Vermahlungstemperatur (Feuchtmais und CCM): Es darf sich keine Kondensfeuchtigkeit am Silorand bilden.
• Zügig beim Befüllen, Verdichten (dünne Schichten, max. 10 bis 15 cm) und Abdecken arbeiten.
• Der Einsatz von Siliermitteln (Sicherung der aeroben Stabilität) hat sich bewährt, um die Futtermittel auch über mehrere Monate hygienisch stabil zu halten.
• Öffnen der Silos nach vier bis sechs Wochen.
• Maßnahmen bei der Entnahme: Gerade Anschnittflächen und ausreichender Vorschub.
• Nur einwandfreie Silagen verfüttern.

CCM und LKS in Schlauch- und Ballensilage

CCM sowie die Lieschkolbensilage können im Silo gelagert werden. Allerdings müssen kleine Silomieten angelegt werden, um einen ausreichenden Vorschub erreichen zu können (Nacherwärmungsrisiko minimieren). Neben dem Silo sollen die Futtermittel auch im Siloschlauch sowie als Wickelballensilage (Maisballenpresse) gelagert werden können. Vor dem Einsatz in der Ration sollten diese Futtermittel auf ihre Inhaltsstoffe untersucht werden, da die Werte (Stärke und Rohprotein) deutlich schwanken können.

Quelle: Wochenblatt.com, LWK Niedersachsen, Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft, Karl-Gerd Harms (LWK Niedersachsen), dmk