Aus der Forschung

Risikofaktoren für Mykoplasmen

Mykoplasmen machen Kühe, Jungrinder und Kälber krank. Wie verbreitet sich das Bakterium innerhalb eines Milchkuhbetriebs? Was sind Risikofaktoren? Das zeigt eine Studie.

11.03.2024 16:03 von

Ruth Annette Thiemann

Bisher ist wenig bekannt über die Verbreitung des Erregers Mycoplasma bovis in der Herde und zwischen Kühen, Jungrinder und Kälbern innerhalb eines Milchkuhbetriebs.

Wie der Keim im  Betrieb zwischen den Ställen und in der Herde übertragen wird und wo  Risikofaktoren liegen, hat sich ein niederländisches Forscherteam daher angeschaut. Sie untersuchten 20  Milchkuhbetriebe mit klinischen Mykoplasmen-Ausbrüchen bei ihren Milchkühen, nahmen Milchproben von den Kühen...

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Bisher ist wenig bekannt über die Verbreitung des Erregers Mycoplasma bovis in der Herde und zwischen Kühen, Jungrinder und Kälbern innerhalb eines Milchkuhbetriebs.

Wie verbreiten sich Mykoplasmen auf Milchkuhbetrieben zwischen den Altergruppen? (Bildquelle: Canva)

Mykoplasmen breiten sich im Betrieb aus

Während der Untersuchung zeigte sich, dass die Mykoplasmeninfektion der Kühe im Laufe der Zeit auf die Rinder und Kälber übergriff und sich so in den Ställen ausbreitete. Es gab jedoch Unterschiede in der Übertragungsdynamik zwischen den Betrieben. Diese Unterschiede könnten auf unterschiedliche Biosicherheitspraktiken zurückzuführen sein.

Faktoren, die die Übertragung zwischen Kühen, Rindern und Kälbern negativ beeinflussten, waren:

ein und derselbe Betreuer für verschiedene Altersgruppen
eine hohe Anzahl an (externen) Mitarbeitern

Die Übertragung zwischen Kühen wurde durch eine geringere Anzahl von Futter- und Tränkestellen im Stall begünstigt. Die Tränken bzw. das Tränkewasser der Versuchsbetriebe wurden ebenfalls untersucht und in einigen Tränken die DNA von Mykoplasmen nachgewiesen.

Wassertränken können ein Ort der Übertragung von mykoplasmen sein. (Bildquelle: Landwirtschaftsverlag GmbH)

Eine schlechte Ventilation im Kälberstall begünstigte beispielsweise die Kalb-zu-Kalb-Übertragung sowie viele verschiedene Angestellte, die sich um die Kälber kümmerten.

Sorgte sich jedoch nur eine einzelne Person um Jungrinder und Kälber, begünstigte dies die Übertragung zwischen den Altersgruppen – sehr wahrscheinlich durch die Verschleppung der Bakterien auf der Arbeitskleidung.

Fazit: Hat sich ein Teil der Herde auf dem Betrieb mit Mykoplasmen infiziert, besteht ein großes Risiko für die Übertragung auf andere Rinder innerhalb vom Betrieb.

Quelle: Bisheuvel et al. 2024

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