Probleme in der Transitphase dokumentieren!

Kanadische Wissenschaftler stellten sich die Frage, wie sich Gesundheitsstörungen, die nach der Kalbung auftreten, auf die Brunsterkennung mit Aktivitätssensoren und die Reproduktionsleistung der Kühe auswirken.

Insgesamt bewerteten sie die Gesundheit von 1.743 Kühen aus zwei kanadischen Herden etwa drei ­Wochen vor der Kalbung bis neun Wochen danach. Dafür erfassten sie den Body Condition Score (BCS), den Lahmheitsgrad, die Calcium- und Haptoglobin- und ­β-Hydroxybutyrat (BHB)-Werte im Blut nach der ­Kalbung und Anzeichen von Metritis, eitrigem Vaginal­ausfluss und Endometritis.

Auf den zwei Betrieben erfolgte die Besamung auf Basis der Brunsterkennung durch Aktivitätssensoren. Kühe, die bis zum 75. Laktationstag keine Brunst zeigten, wurden in ein Hormonprogramm eingegliedert.

Das Ergebnis:

• Bei 77 % der Erstkalbinnen und 66 % der Mehrkalbskühe wurde eine Brunst zwischen dem 50. bis 75. Tag in Milch detektiert.
• Die Wahrscheinlichkeit einer Brunsterkennung fiel in diesem Zeitraum geringer aus, sofern die Tiere zuvor an Nachgeburtsverhaltungen (- 14 %), Endometritis (- 7 %) oder ­eitrigem Vaginalausfluss (- 8 %) erkrankten. Gleiches galt für Kühe mit einem BCS-Verlust > 0,5 (- 14 %) im ­Vergleich zu Tieren, deren BCS sich nicht veränderte.
• Kühe, die eine Brunst zeigten, nahmen bei der ­Erst­besamung schlechter auf, wenn sie vorher an einer Endometritis (- 7 %) oder einem eitrigen Vaginalausfluss (- 7 %) gelitten haben.
• Kühe, die vor dem 75. Laktationstag eine Brunst zeigten, hatten eine geringere Wahrscheinlichkeit, bis zum 250. Laktationstag tragend zu bleiben, wenn sie Schwierigkeiten bei der Kalbung, Metritis oder Lahmheit hatten.

Fazit: Die Wissenschaftler schlussfolgern aus den ­Studienergebnissen, dass es sinnvoll ist, die Gesundheit der Kühe nach der Kalbung genau zu dokumentieren. Das kann ­helfen diejenigen Kühe herauszufischen, die weniger wahrscheinlich eine Brunst zeigen oder schlechter ­aufnehmen werden.

Quelle: Bruinjé et al., 2023

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