Einige Punkte im Management und rund um die Kuh verbessern oder beeinträchtigen nachgewiesen die Eutergesundheit in der frühen Laktation.
Zum Management gehören zum Beispiel die Nutzung von antibiotischen Trockenstellern und Zitzenversieglern, eine Reduzierung der Melkfrequenz vor dem Trockenstellen, intensive Euterkontrollen, die Art der Liegeboxeneinstreu und Desinfektion und Reinigungsintervalle.
Neben dem Management gibt es noch kuhassoziierte Faktoren, wie die...
Einige Punkte im Management und rund um die Kuh verbessern oder beeinträchtigen nachgewiesen die Eutergesundheit in der frühen Laktation.
Zum Management gehören zum Beispiel die Nutzung von antibiotischen Trockenstellern und Zitzenversieglern, eine Reduzierung der Melkfrequenz vor dem Trockenstellen, intensive Euterkontrollen, die Art der Liegeboxeneinstreu und Desinfektion und Reinigungsintervalle.
Neben dem Management gibt es noch kuhassoziierte Faktoren, wie die Laktationszahl, Milchleistung, Zellzahlen in der vorangegangenen Laktation, Anzahl infizierter Viertel vor dem Trockenstellen sowie die Länge der Trockenstehperiode.
Wie sieht es auf AMS-Betrieben aus?
Ein kanadisches Forscherteam untersuchte den Einfluss von Kuh- und Managementfaktoren auf die Eutergesundheit in der Frühlaktation in Betrieben mit Melkrobotern. Sie analysierten die Daten von 14.007 kanadischen Kühen aus 166 Milchviehbetrieben vor dem Trockenstellen und nach dem Abkalben. Dazu verglichen sie die somatische Zellzahl der letzten Probe vor dem Trockenstellen mit der ersten Milchprobe in der neuen Laktation. Kühe mit < 200.000 Zellen/ml galten als nicht infiziert.
11,9 % der Kühe neu infiziert
Milchleistung, Laktationszahl und Trockenstehzeit
Kuhfaktoren die das Infektionsgeschehen beeinflussten waren folgende:
- Kühe mit längeren Trockenperioden wiesen einen höheren somatischen Zellwert (SCS) in der ersten Milchprobe nach dem Abkalben auf. Jede Verlängerung der Dauer der Trockenstehperiode um 10 Tage
war mit einer um 0,027 höheren Zellzahl in der ersten Milchprobe nach der Kalbung verbunden.
- Das Risiko für eine Neuinfektion während der Trockenstehzeit war bei Kühen höherer Parität und niedrigerer 305-Tage-Milchleistung vor dem Abkalben erhöht.
- Kühe mit niedrigerer Parität hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit auf Heilung während der Trockenstehzeit.
Einflüsse auf Herdenebene
Auf Herdenebene gab es außerdem einige signifikante Einflussfaktoren:
- Herden mit höherer 305-Tage-Milchleistung vor dem Abkalben hatten weniger Neuinfektionen und eine höhere Ausheilungsrate.
- Die Kühe zur Vorbereitung auf das Trockenstellen von der Herde zu separieren war mit niedrigeren Zellzahlen zu Beginn der Laktation und einer geringeren Neuinfektionsrate assoziiert.
- Kühe, die während der Trockenstehzeit die Gruppe wechselten, hatten höhere Zellzahlen nach der Kalbung im Vergleich zu Kühe, die ihre Trockenstehzeit in konstanten Gruppen verbrachten.
- Der Einsatz von Zitzenversieglern und antibiotisches Trockenstellen führte zu einer niedrigeren Zellzahl nach der Kalbung.
- Herden, in denen die Kühe erst einen oder mehrere Tage nach der Kalbung mit dem Melkroboter gemolken wurden, hatten niedrigere Neuinfektionsraten als Herden, in denen die Kühe bereits am Tag der Kalbung automatisch gemolken wurden.
- Kühe, die in der Trockenstehzeit sowohl in Liegeboxenlaufställen als auch in Tiefstreuställen gehalten wurden, hatten eine niedrigere Neuinfektionsrate im Vergleich zu Kühen, die ausschließlich die gesamte Trockenstehzeit in Tiefstreu gehalten wurden.
Quelle: Wagemann-Fluxá et al., 2023: Associations of cow- and herd-level factors during the dry period with indicators of udder health in early-lactation cows milked by automated milking systems.
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