Aus der Forschung

Kühe besser früher Trockenstellen?

Die Dauer der Trockenstehperiode beeinflusst die Milchmenge, die Fruchtbarkeit und ungeplante Abgänge. Eine Studie zeigt, welche Zeitspanne optimal ist.

17.10.2023 08:00 von

Ruth Annette Thiemann

Wie lange sollte eine Kuh bestenfalls trockenstehen? Diese Frage stellten sich italienische Wissenschaftler und nahmen die Daten von 48.297 Mehrkalbskühen retrospektiv unter die Lupe.

Sie untersuchten, ob es einen Zusammenhang zwischen der Dauer der Trockenstehzeit und der Milchleistung während der ersten 60 Tage in Milch, der geschätzten 305-Tage-Leistung, dem Abgangsrisiko bis zum 60. Laktationstag und der Trächtigkeitsrate bis zum 200. Laktationstag gibt.

Dafür teilten...

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Wie lange sollte eine Kuh bestenfalls trockenstehen? Diese Frage stellten sich italienische Wissenschaftler und nahmen die Daten von 48.297 Mehrkalbskühen retrospektiv unter die Lupe.

Dafür teilten sie die Trockenstehzeiten in fünf Kategorien von < 40 Tage bis > 70 Tage ein.

Wo liegt die optimale Trockenstehzeit? Das Ergebnis:

Zusammengerechnet für die ersten 60 Laktationstage gaben Kühe mit einer Trockenstehzeit von 50 bis 70 Tagen am meisten Milch. Am geringsten lag die Milchmenge bei Kühen mit einer Trockenstehzeit von < 40 Tagen.
Bei > 50 trockenen Tagen lag auch die geschätzte 305-Tage-Leistung am höchsten (10.830 kg/Kuh) und bei < 40 Tagen am niedrigsten (10.200 kg/Kuh).
Das Abgangsrisiko lag bei den Gruppen mit < 40 Tagen und > 70 Tagen Trockenstehzeit höher im Vergleich zu einer Trockenstehzeit von 50 bis 60 Tagen.
Kühe mit 40 bis 60 Trockenstehtagen hatten bis zum 200. Laktationstag eine höhere Chance, tragend zu sein.
Bei einer Trockenstehzeit von < 40 Tagen und > 60 Tagen bestand ein negativer Zusammenhang zur Fruchtbarkeit. Diese Gruppen hatten ein größeres Risiko die Trächtigkeit zu verlieren.

Nicht zu lang und nicht zu kurz!

Fazit: Die Studie zeigt, dass sowohl zu kurze als auch zu lange Trockenstehzeiten negative Auswirkungen haben können. Extreme sollten daher vermieden werden, um Leistung und Fruchtbarkeit der Herde zu verbessern sowie ungewollte Abgänge zu vermeiden.

Quelle: Guadagnini et al., 2023