Elite entdeckt
Unter „Elite entdeckt“ möchten wir Sie regelmäßig über interessante, neue Produkte und Innovationen in der Branche informieren, die wir bei Besuchen auf Milchkuhbetrieben oder durch andere Wege entdeckt haben.
Der 7 m breite Lichtfirst sticht beim Betreten des neuen Stalls von Johannes Hopp aus Meßkirch direkt ins Auge. Er sorgt nicht nur für sehr gute, gleichmäßige Tageslichtverhältnisse überall im Gebäude, sondern hat offenbar sogar noch einen Zusatzeffekt:...
Elite entdeckt
Unter „Elite entdeckt“ möchten wir Sie regelmäßig über interessante, neue Produkte und Innovationen in der Branche informieren, die wir bei Besuchen auf Milchkuhbetrieben oder durch andere Wege entdeckt haben.
Der 7 m breite Lichtfirst sticht beim Betreten des neuen Stalls von Johannes Hopp aus Meßkirch direkt ins Auge. Er sorgt nicht nur für sehr gute, gleichmäßige Tageslichtverhältnisse überall im Gebäude, sondern hat offenbar sogar noch einen Zusatzeffekt: „Er lässt keine Strahlung durch, damit heizt sich der Innenraum nicht so stark auf“, sagt der Betriebsleiter, der den First im Kuhstall sowie im angegliederten Stallgebäude mit Selektionsbereich und Vorwartehof installiert hat.
Spezielle Membran bricht das Licht
Das Besondere dieses extrabreiten Lichtfirsts - Produktname Lubratec - ist einmal die Konstruktion und einmal das Material, sagt uns der Hersteller Fa. Huesker. Allein durch die Öffnungsbreite von 5 bis 7 m sei die Lichtausbeute per se höher als bei einem schmalen First und die Ausleuchtung homogener. Darüber hinaus sorge die spezielle gewebeverstärkte Membrane mit einer diffus lichtdurchlässigen Beschichtung dafür, dass das ankommende Sonnenlicht gebrochen und sehr breit in den Stall hinein gestreut werde. „Durch diese Lichtstreuung fällt das Sonnenlicht nicht wie bei anderen Lichtfirsten konzentriert in den Stall und eine Aufheizung wird verhindert“, erklärt Jörg Eßling von Huesker auf Nachfrage.
Das Besondere an der Stahlkonstruktion sei laut Huesker, dass der First jeweils 10 cm hohe seitliche Öffnungen hat und damit eine Sogwirkung für die Abluft entsteht. Windabweiser sorgen an beiden Öffnungen dafür, dass von außen keine Luft ins Gebäude gelangt und der Wind über den Lichtfirst hinwegstreicht. Ein Verschließen sei daher nicht notwendig, sagt Eßling. Der Lichtfirst ist im Betrieb Hopp nicht durchgängig installiert, sondern in Form einzelner Abschnitte. Der Abstand der Stahlrundbögen ist laut Hersteller abhängig von der jeweiligen projektbezogenen Statik und der zu berücksichtigenden Schneelast. Der maximale Abstand beträgt 300 cm (Schneelastzone 1) und wird dann bei höherer Schneelast immer enger. Unabhängig erstellte Versuche, die die Wirkung des Firstes auf das Stallklima bestätigen könnten, gibt es bisher nicht.
30 % teurer
Praktiker Hubert Mederer aus Berg in der Oberpfalz, der auch selbst Ställe plant, hat sich für seinen eigenen Kuhstall für 150 Kühe nach einer längeren Marktrecherche ebenfalls für die extrabreite Variante mit 5 m Öffnungsbreite entschieden. „Er ist der beste am Markt“, ist er überzeugt. „Er lässt Licht rein, aber keine UV-Strahlung. Wir merken das deutlich am Stallklima“, sagt der Landwirt. Hitzestress kennt er bei seinen Kühen nicht.
Mederer macht dafür vor allem die spezielle Membrane verantwortlich, die den First natürlich auch teurer macht als andere am Markt. „Die Kosten liegen im Vergleich ca. 30 % über denen gewöhnlicher Lichtfirste“, weiß der Planer. Die Firma bestätigt das. Jörg Eßling: „Für einen 7 m Lichtfirst liegt der Preis bei ca. 600 bis 700 €/m, damit ist er 30 % teurer als gewöhnliche Firste mit 400 cm Breite.“ Dafür habe man aber mehr Licht im Stall und spare sich die Kosten für die entsprechende 3 m breite Dachfläche.
Und wie sieht es mit der Sauberkeit und Haltbarkeit der Membrane aus? Durch die Bogenform bleibe das Material lange sauber und daher auch funktionsfähig, sagt Mederer. Firma Huesker gibt die Haltbarkeit mit etwa 20 Jahren an. Das Einzige, was Hubert Mederer bisher wirklich an der Technik stört, ist, dass durch die seitlichen Öffnungen Vögel ins Gebäude gelangen: „Allein aufgrund der Stallhygiene ist das natürlich nicht erwünscht“, sagt er.
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