Zuchtwertschätzung Brown Swiss August 2021

Jungvererber Chagall neu an der Spitze

Chagall, Dior und Amarula als erfolgreiche Neueinsteiger, Husold, Visor P*S und Pustertal als bewährte Prüfbullen. Die Zuchtwerte im Überblick und zum Download.

In der vergangenen Woche wurden die Zuchtwerte für Brown Swiss bereits zum zweiten Mal anhand des neuen Single-Step-Verfahrens berechnet (Neue Zuchtwertschätzung bei Fleckvieh und Brown Swiss). Die August-Zuchtwertschätzung verzeichnet einige interessante Neuzugänge bei den Jungvererbern sowie bewährte töchtergeprüfte Bullen, die ihre Positionen von April halten konnten. 

Aktuelle Zuchtwertlisten zum Download: 

Hinweis: Die gemeinsame Zuchtwertliste (GZL) enthält alle Bullen mit Töchtern in mindestens 10 Herden in Deutschland und/oder Österreich mit einem RH-Anteil von maximal 25 Prozent. Die Bullen sind nach dem Gesamtzuchtwert rangiert. Die Bunte Liste enthält den Leistungsstand aller Bullen, die als geprüfte Vererber im Besamungseinsatz stehen und von denen Sperma vorrätig ist sowie alle Vererber Bayerns und eine Auswahl von Besamungsbullen aus Baden-Württemberg, Hessen und Österreich. 

Wie auch im April steht Visor P*S (V. Viper) mit einem GZW von 143 auf Platz 2 der nachkommengeprüften Vererber. (Bildquelle: Nolli, BSG)

Töchtergeprüft: Wenig Veränderungen

  • Husold bleibt mit GZW 144 konstant an der Spitze der töchtergeprüften Vererber und überzeugt vor allem mit seinem Fitness-Zuchtwert von 123. 
  • Ihm folgt wie auch im April der Hornlosvererber Visor P*S mit GZW 143, wobei er im GZW sogar um vier Punkte zulegen konnte. Neben dem Fitness-Zuchtwert von 120 überzeugt er mit einem insgesamt sehr ausgeglichenem Zuchtwert-Profil. Mit dieser Zuchtwertschätzung konnte Visor P*S als erster nachkommengeprüfter Stier in der Schweiz die magische Grenze von 1500 GZW Punkten knacken.
  • Auf Rang drei bleibt Pustertal, der im GZW von 139 auf 138 um einen Punkt gefallen ist. 
  • Dorian gehört mit GZW 136 zu den höchsten Neueinsteigern der nachkommengeprüften Bullen. Trotz mittlerer Milchmenge überzeugt er als einer der besten Euterverber mit deutlich positiven Inhaltsstoffen. 

Genomisch: Erfolgreiche Neueinsteiger

  • Neuansteiger Chagall v. Canyon schafft es mit GZW 146 an die Spitze. Er überzeugt mit Milchwert 130, Fitness 117 und einem ÖZW von 138. Chagall soll mittelrahmige, spätreife Kühe mit korrekten Beinen und ansprechendem Euter vererben. Top Fitnesswerte runden sein genomisches Profil ab.
  • Auf Rang zwei folgt Dane-Sohn Dior mit GZW 144 und Milchwert 132. 
  • An dritter Stelle steigt Amorie-Sohn Amarula ein, der mit weniger Milch (MW 127) und mehr Fitness (FIT 118) auf einen GZW von 144 kommt. Er gehört zudem zu den wenigen Amorie-Nachkommen, die mit positiven Inhaltsstoffen überzeugen können. 
  • Amorie-Sohn Albany bleibt mit GZW 143 konstant, fällt aber von Rang zwei auf Rang sechs. Auch bei dieser Zuchtwertschätzung gehören fünf Amorie-Söhne zur Top 20. 
  • Der höchste Hornlosvererber dieser Liste ist Veles Pp (v. Vidal P*S) mit GZW 139. 

Neu: Zuchtwert für Melkverhalten

Mit dem Relativzuchtwert „Melkverhalten“ gibt es mit dieser Zuchtwertschätzungen einen neuen Zuchtwert, der nun auch auf den Bullendatenblättern ausgewiesen wird. Die Datengrundlage beruht auf der Befragung des Melkpersonals bei der Nachzuchtbewertung und ist somit auf eine einmalige Befragung der bewerteten Tiere beschränkt und folglich nicht all zu umfangreich. Auch liegt die Erblichkeit mit 5,3% beim Fleckvieh im sehr niedrigen Bereich. Bisher wurde bei vermehrt auffälligen Töchtern eines Bullen dies am Balkendiagramm gekennzeichnet.
Für die Praxis: Auf Grund der geringen Erblichkeit und der relativ überschaubaren Stichprobe im Rahmen der Befragung sollte aktuell der Relativzuchtwert Melkverhalten bei der Bullenauswahl noch nicht all zu sehr in den Vordergrund treten. 
Quellen: LfL, RBW, BSG, GGI, Rinderzucht Austria

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