Fahrsilo

Günstiges Silo aus Legosteinen

Durch extreme Auflagen ist es kaum noch möglich, ein günstiges Fahrsilo zu bauen. Ein Blick auf Baudetails lohnt sich aber dennoch, um Geld zu sparen. 

- Durch neue Auflagen haben sich die Kosten für ein Fahrsilo mehr als verdoppelt.
- Kostentreiber Nr. 1 ist bei ­Betonböden die vorgeschriebene Beschichtung.
- Wenn das Amt keine Alter­native zur Beschichtung zulässt, ist ein Asphaltboden günstiger.
- Eine preiswerte Alternative zu festen Wänden sind Schwer­gewichtssteine. 
Ein Fahrsilo zu bauen, war nie günstig. Seit August 2017 explodieren die Kosten aber geradezu. Der Grund dafür ist die neue Anlagenverordnung zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV), die den Bauherren hohe Hürden in den Weg legt. Weil es zu Beginn an zugelassenen Baumaterialien fehlte, herrscht heute bei Fahrsilos vielfach ein Investitionsstau. 
Konnte man im Wirtschaftsjahr 2015/16 nach Auswertungen der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Bayern ein Fahrsilo noch für 47 €/m³ (brutto) bauen, kommt man heute locker auf bis zu 90 bis 100 €/m³. 

Klaus Hoffmann

AELF

Geht es gar nicht günstiger? „Doch“, meint Klaus ­Hoffmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Kitzingen/Würzburg. Der Fachberater hat in den letzten Jahren viele Fahrsilobauten betreut und im Rahmen der ALB Bayern praktikable, günstigere Lösungen erarbeitet. Der Experte gibt folgende Tipps: 
Wer mit Beton bauen will, sollte auf die unverhältnismäßig teure, aber zugelassene Beschichtung des Bodens verzichten. Denn dieser Säureschutz ist Kostentreiber Nr. 1 und verteuert den Bau um etwa 20 €/m³  (siehe Übersicht, Seite 26). Hinzu kommt, dass es erst wenig Beschichtungen gibt, die für befahrbare Flächen zugelassen sind. Zudem ist offen, wie lange sie einer Siloentnahme, zum Beispiel per Frontladerschaufel, standhalten. 

Ein Fahrsilo mit massiven Betonfertigteilen und obiger Abflussrinne für Regenwasser.  Der Boden ist aus Asphalt, der ohne Beschichtung auskommt. Die zwei verschiedenen Materialien erfordern einen für beide zugelassenen Fugendichstoff.  (Bildquelle: Lehnert, Silvia)

Verschleißanzeiger statt Beschichtung

Als Alternative akzeptieren die zuständigen Ämter mittlerweile eine Bewehrungsüberdeckung von 55 statt 40 mm in Kombination mit einem eingebauten Verschleißanzeiger. Dabei handelt es sich um ein farbiges Kunststoffprofil, das nach 15 mm Abtrag zum Vorschein kommt. Beim Erreichen dieses „Markers“ muss der Boden saniert werden. Diese sogenannte „Opferbeton“-Lösung kostet mit 2,50 € pro m² deutlich weniger als eine Beschichtung. Ein schonender Umgang und ein schützender Anstrich (ohne Zulassung) sind allerdings Voraussetzung. Zusätzlich sparen Sie bei Beton mit einer segmentierten Bauweise mit definierten Fugen statt einer Bodenplatte am Stück.
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