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Die Gülle schäumt- was tun?

Der Güllekeller ist voll. Der Schaum steigt durch die Spalten auf die Laufflächen der Kühe. Wertvolle Tipps was zu tun ist:

In der kalten Jahreszeit bildet sich öfters eine Schaumdecke über der Gülle. Gelangt dieser Schaum über die Spalten in den Laufbereich der Tiere, wird die Lauffläche zunehmend feuchter. Als Folge verschmutzen die Kühe häufiger, das Infektionsrisiko für Mortellaro steigt. Folgen sind lahme Kühe mit einer rückgehenden Futteraufnahme, sinkender Milchleistung und weitere Folgen wie eine schlechte Fruchtbarkeit. Wir haben mit Experte Roland Schulze Lefert gesprochen, was bei akuten Problemen zu tun ist, was zu beachten ist und wie sich der Schaum im nächsten Jahr verhindern lässt.

Roland Schulze Lefert

Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Es besteht ein hohes Infektionsrisiko durch die verdreckten, nassen Laufwege. Das Mortellaro-Risiko steigt. (Bildquelle: Simon)

Wieso entsteht Gülleschaum?

Die Schaumbildung der Gülle hängt von zwei Faktoren ab: Zunächst braucht es für die Bildung Tenside. Diese entstehen bei einer bakteriellen Fehlgärung der Gülle und setzen die Oberflächenspannung runter. Vor allem in Güllekellern sieht Experte Roland Schulze Lefert häufig eine Schaumdecke. Im Außenbecken jedoch nicht. Gerade Anfang des Jahres sind die Lager oft sehr voll. Durch den täglich hinzukommenden Kot und Harn sowie die isolierende Wirkung des umgebenden Erdreichs sind die Temperaturen in Güllekellern meist höher als in den Außenlagern. Dieses schafft optimale Bedingungen für gasbildende Bakterien, die durch ihre eigene Prozesswärme die Gülle weiter erwärmen und so den Prozess der Gasbildung weiter verstärken. Begünstigt wird eine stabile Schaumbildung außerdem durch einen hohen Trockensubstanz- und Feinpartikel-Gehalt der Gülle.  
Die Bakterienaktivität wird durch hohe Restnährstoffe in der Rindergülle gefördert. Vor...


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