Zu Besuch auf dem Betrieb „Tastum Jersey“ von Familie Søgaard: Zahlreiche alte Kühe, Zuchterfolge, biologische Milchproduktion und ein intensiver Futterbau.
Gleich zu Beginn unseres Besuches stellt uns Betriebsleiter Thomas Søgaard eine äußerst beeindrucke, ältere Jerseydame vor: „Lafi“, eine QLaf-Tochter, ist 18 Jahre alt, hat bereits 15 Kälber geboren und erreicht bald die magische Grenze von 10.000 kg Fett und Eiweiß. „Damit ist sie die dritte Bio-Kuh in Dänemark, die diese Leistung erreicht“, sagt Thomas Søgaard stolz. Ebenso wie alle anderen besonderen Zuchttiere sowie älteren Kühe läuft „Lafi“ normal in der Herde mit.
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Gleich zu Beginn unseres Besuches stellt uns Betriebsleiter Thomas Søgaard eine äußerst beeindrucke, ältere Jerseydame vor: „Lafi“, eine QLaf-Tochter, ist 18 Jahre alt, hat bereits 15 Kälber geboren und erreicht bald die magische Grenze von 10.000 kg Fett und Eiweiß. „Damit ist sie die dritte Bio-Kuh in Dänemark, die diese Leistung erreicht“, sagt Thomas Søgaard stolz. Ebenso wie alle anderen besonderen Zuchttiere sowie älteren Kühe läuft „Lafi“ normal in der Herde mit.
Thomas Søgaard ist stolz auf seine Jerseydame „Lafi“, eine QLaf-Tochter, die mit 18 Jahren bald die magische Grenze von 10.000 kg Fett und Eiweiß erreicht.
(Bildquelle: Hilbk-Kortenbruck)
Ein weiteres Paradebeispiel der Søgaard-Zucht ist eine junge VJ Gutz-Tochter in der ersten Laktation, aus deren Kuhfamilie bereits Färsen und Zuchtbullen verkauft wurden. „Sie gibt 26 kg Milch und verzeichnet schon Schau-Erfolge. Genau diese Kühe brauchen wir“, freut sich ihr Züchter. „Man wird sicher nicht reich mit der Zucht, aber es ist ein tolles Hobby und ich freue mich, der Jerseyzucht mit guten Tieren beizutragen.“ Er ist aber auch davon überzeugt, dass die Nachfrage nach Jerseys steigt, „da immer mehr Milcherzeuger von große auf kleinere Rassen umsteigen“.
Betriebsspiegel:
| 520 Jerseykühe
| 9.600 kg Milch ECM (5,62 % Fett und 4,13 % Eiweiß)
| 42.000 kg ECM Abgangsleistung
| Biologische Milchproduktion seit 1996
| über 400 Hektar
Thomas Søgaard hat 2021 „Tastum Jersey“ im Jahr 2021 von seinen Eltern übernommen.
(Bildquelle: Hilbk-Kortenbruck)
Langlebige Kühe!
Neben dem Verkauf von Zuchttieren und der regelmäßigen Teilnahme an Schauen züchtet Thomas Søgaard natürlich in erster Linie für seine eigene Herde und eine wirtschaftliche Milchproduktion: „Wie alle anderen Milcherzeuger auch wünsche ich mir langlebige, gesunde und leistungsstarke Kühe!“.
Alle Färsen sowie 60 % der Kühe werden mit gesextem Jerseysperma besamt, sodass 40 % verbleiben, die mit Charolais-Sperma besamt werden. Belgish bzw. Danish Blue darf der Betrieb aus Bio-Richtlinien nicht einsetzen. Die Kreuzungskälber werden im Alter von drei bis vier Wochen verkauft.
Thomas Søgaard ist stolz auf seine alten Kühe.
(Bildquelle: Hilbk-Kortenbruck)
„Man wird sicher nicht reich mit der Zucht, aber es ist ein tolles Hobby!
Thomas Søgaard
„Der Großteil unserer eingesetzten Bullen stammt aus Dänemark und etwa 10 bis 15 % aus Nordamerika, um verschiedene Blutlinien und vor allem Exterieur in die Herde zu bringen“, erklärt Søgaard. Zudem züchten sie auf die Eiweißvariante A2A2, sodass sie langfristig 100% A2-Milch produzieren können. Um darauf zu erfolgreich züchten zu können, ist es hilfreich, dass alle weiblichen Kälber genomisch getestet werden.
Die Kreuzungskälber werden im Alter von drei bis vier Wochen verkauft.
(Bildquelle: Hilbk-Kortenbruck)
Bio seit 1996
Während die Familie bereits seit 1996 biologisch wirtschaftet, könnte auch die A2-Milch für einen Molkerei-Zuschlag sorgen. „Mein Vater kaufte Jerseys, weil sie günstiger waren als rotbunte Holsteins. Mein Großvater war allerdings total gegen die kleinen braunen Kühe. Ich habe den Betrieb vor zwei Jahren von meinen Eltern gekauft und werde definitiv bei der Rasse Jersey bleiben“, ist sich Thomas Søgaard sicher.
„Wie alle anderen Milcherzeuger auch wünsche ich mir langlebige, gesunde und leistungsstarke Kühe!
Thomas Søgaard
Gemeinsam mit seiner Frau, zwei Futtermeistern, einem ukrainischen Mitarbeiter und fünf dänischen Trainees kümmern sie sich um 520 Melkende und über 400 Hektar Land. Die Milchleistung der Herde liegt bei 9.600 kg Milch ECM, die Abgangsleistung bei 42.000 kg ECM.
„Der Knackpunkt der biologischen Milchproduktion ist das teure Eiweißfutter. Deshalb versuchen wir, so viel Eiweiß wie möglich über unseren Futterbau zu ernten“, erklärt der Betriebsleiter. So bauen sie zum Beispiel Gras, Mais, Erbsen, Hafer und Gerste an, was alles als Futter nutzbar ist. „Ich habe kürzlich Land zugekauft, um noch mehr Futter selbst anzubauen.
Für eine gute Milchleistung ist bei uns vor allem das Gras entscheidend „Alles dreht sich ums Gras!“ Wir produzieren fünf Schnitte pro Jahr. Die ersten beiden Schnitte liefern Masse und Energie, den dritten Schnitt bekommt das Jungvieh und der vierte und fünfte Schnitt müssen möglichst viel Eiweiß liefern.“
Der Knackpunkt der biologischen Milchproduktion ist das teure Eiweißfutter.
Thomas Søgaard
Im Sommer gehen die Kühe zudem auf die Weide, etwa sieben bis acht Stunden pro Tag. Allein die hochleistende Gruppe hat sieben verschiedene Weideabschnitte, damit man sie ständig umtreiben kann, um eine maximale Futteraufnahme zu generieren. Insgesamt stehen knapp 100 Hektar Weidefläche zur Verfügung. „Das fordert eine Menge logistische Planung!“, resümiert Thomas Søgaard.
Etwa 40 Jerseyfärsen verkauft der dänische Milcherzeuger Karsten Juhl pro Monat ins Ausland. Um der Nachfrage gerecht zu werden, besamt er mit gesextem Sperma.