Entwurmen
Parasitendruck bei Weidegang regulieren
Um Kühe und Rinder auf der Weide gesund zu halten, ist es notwendig, den Parasitendruck mit Strategie zu regulieren. Tipps von einem weideerfahrenen Tierarzt.
Gesunde Kühe sind bei Weidegang weniger anfällig für Parasiten als Kälber oder Jungrinder. Fütterungsfehler, Stress und hoher Infektionsdruck können allerdings auch bei Kühen die klassischen Endoparasitosen begünstigen – Leistungseinbußen bis hin zu bleibenden Schäden inklusive.
Zeigen Kühe die Symptome einer Infektion mit Leberegeln, Magen-Darm- oder Lungenwürmern (Durchfall, struppiges Fell, abgemagert, ggf. trockener Husten), sind sie umgehend zu behandeln. In diesem Stadium liegen bereits irreparable Organschäden (Leber, Labmagen/Darm oder Lunge) vor – solche Fälle müssen daher die Ausnahme sein!
Um sie zu verhindern, empfiehlt es sich, dass Milchkuhhalter mit ihrem Tierarzt eine vorbeugende Parasiten-Strategie entwickeln.
Entscheidend für den Erfolg eines Parasiten-Managements ist eine strategische Ausrichtung aller Maßnahmen. Diese sollten situationsgerecht geprüft und angepasst werden.“
Antiparasitika mit Verstand einsetzen
Bewährt hat es sich die körpereigene Abwehr der Rinder zu fördern. Ein geringer Befall mit Parasiten sollte toleriert und erst bei einem nachgewiesenen hohen Infektionsdruck oder Befall behandelt werden. Dieses Vorgehen wirkt einer Ausbreitung von Resistenzen entgegen.
Ein unreflektierter, systematischer Einsatz von Antiparasitika erhöht dagegen das Risiko einer Resistenzausbildung, ebenso wie der falsche Zeitpunkt einer Behandlung und Fehler bei der Dosierung.
Es sollte daher immer als erstes geklärt werden, ob eine Herde besonders belastet ist:
1. Infektionsdruck bestimmen
Die bedeutenden Endoparasiten in der Weide sind der Große Leberegel, Lungenwürmer und Magen-Darm-Würmer (hier MDW).
- Großer Leberegel: Infektionsnachweis über Antikörpernachweis in Tankmilchproben (verhältnismäßig günstig, gibt...
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