Elite Dairy Tour 2020
„Wir melken einfach gerne“
Die Leidenschaft für Kühe und Milchproduktion verbindet die Mitglieder der Familie Sedlmair. In den letzten Jahren haben sie gemeinsam eine imposante Milchkuhanlage errichtet.
Anni und Simon Sedlmair sind Milcherzeuger mit Leib und Seele. Mit ihrer Leidenschaft für Kühe haben sie auch ihre Söhne Matthias und Simon angesteckt. Die beiden Jungs waren sich denn auch schon sehr früh sicher, dass sie irgendwann einmal Milchbauern werden, komme was da wolle. Vor einigen Jahren haben die vier eine Betriebsgemeinschaft gegründet und in eine außerhalb der Ortschaft gelegene neue Milchkuhanlage investiert. Schließlich sollen mindestens drei Familien von der Milchproduktion leben können.
Mais wird zugekauft, Gülle abgegeben
Gut zwei Millionen Euro steckten sie 2012 in einen Boxenaufstall inklusive Melkzentrum. Durchaus ein Wagnis, denn die Sedlmairs verfügen nicht über allzu viel Fläche. Aktuell bewirtschaften sie gerade einmal 100 ha, deutlich zu wenig um die knapp 600 Stück Vieh satt zu bekommen. Auch fehlt es an Gülleflächen. Doch die Familie hat sich mit der Situation arrangiert. Mais wird ab Feld zugekauft, den größten Teil davon bauen Berufskollegen nach vorheriger Absprache an. Gülle wird an Ackerbauern abgegeben.
- 300 Kühe
- 10.000 kg Milch
- 100 Hektar
- 4,5 Ak
Die Milchkuhanlage liegt in einer intensiven Ackerbauregion, um einen Hektar pachten zu können, müssen schon mindestens 1.000 € geboten werden. „Da rechnet es sich besser, den stehenden Mais zwischen 1.500 € und 1.800 € zu zukaufen“, weiß Simon Jun. „zwar müssen wir auch für die Abnahme der Gülle etwas zahlen, doch hätten wir uns zunächst um die Flächenbeschaffung gekümmert, hätten wir wohl nie bauen können.“
Rückblickend war es wohl die richtige Entscheidung, nicht auf eine mögliche Pachtflächen zu warten, auch wenn die Kosten für die Gülleabnahme steigen. Der Agrar-Betrieb grenzt mittlerweile an das rote Gebiet, immer mehr Gülle drängt in die Region. Aber Simon Sedlmair Jun. ist zuversichtlich, dass sie die überschüssige Gülle auch in Zukunft unterbringen.
2x täglich zwei Stunden im 2x18er Fischgräten-Melkstand

2 x 18 Fischgräte von DeLaval – in dem großzügig dimensionierten Melkstand werden rund 160 Kühe pro Stunde gemolken. (Bildquelle: Veauthier)
Angemolken wurden die ersten 150 Kühe auf der neuen Anlage im März 2013. Heute passieren zwei Mal täglich rund doppelt so viele Fleckviehkühe den großzügig dimensionierten 2x18 Fischgräten-Melkstand (DeLaval Heavy-Duty). Zwei Melker fertigen die 300 köpfige Herde in knapp zwei Stunden ab.
Den Ausschlag für die Fischgräte gab letztlich die gute Möglichkeit der Tierbeobachtung und die Robustheit der Technik. Alles ist aus Edelstahl und damit auch leicht zu reinigen. Der größte Vorteil, den dieser Melkstand biete, sei aber der Servicearm. „Dieser Druckluft gesteuerte Servicearm ist kein reiner Schlauchhalter“, erläutert Simon Sedlmair.
Hier sei das Melkzeug fest am Arm aufgehängt. So lasse sich ohne körperliche Anstrengung das Melkzeug unterhängen und optimal durch drei Gelenke positionieren. Solche stabilen Arme kennt man sonst nur aus Melkrobotern. Großen Wert legten die...
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