Scandinavien Dairy Tour

Völlig anders und doch gleich!

Ob 50 oder 1.300 Kühe- bei der diesjährigen Skandinavien Dairy Tour haben wir Betriebe in Dänemark, Norwegen und Schweden besichtigt. Und trotz völlig anderer Produktionsbedingungen, sind die Herausforderungen ähnlich!

Dieses Jahr haben wir eine ganz besondere Elite Dairy Tour unternommen. Anders als in den Jahren zuvor haben wir uns nicht nur Milchkuhbetriebe in Deutschland sowie unseren Nachbarländern und ihre tollen Herden besichtigt: Denn diesmal hat es uns weit in Richtung Norden und auch weit über die deutschen Grenzen hinaus, nach Dänemark, Norwegen und Schweden verschlagen. Und obwohl die Skandinavian Dairy Tour und auch die Betriebe dort völlig anders waren, sind es dennoch die gleichen Themen, die die Milcherzeuger vor Ort beschäftigen: Mitarbeiter, Futtermangel und Automatisierung. Was können wir mitnehmen?

Dänemark: Kleine Kühe, große Herden

In Dänemark ist die Milchproduktion deutlich teurer im Vergleich zu der in Deutschland. Die Betriebe sind in den vergangenen Jahrzehnten ehrgeizig gewachsen. Dazu kommt, dass Betriebsnachfolger ihren Eltern Hof und Kühe abkaufen müssen, Mitarbeitende sind ein knappes Gut. Wie reagierten dänische Betriebe auf dieses Dilemma? Sie steigerten die Milchleistung und sind Weltmeister beim Thema Arbeitseffizienz. Ein durchschnittlicher Betrieb weist mehr als 200 Kühe und weit über 10.000 kg Durchschnittsleistung auf. Wir besuchten drei Betriebe, die voll und ganz auf Jerseys setzen und neben einer sehr effizienten Milchproduktion „ganz nebenbei“ auch noch das Thema „unerwünschte Bullenkälber“ gewinnbringend anpacken.

Norwegen: Ein Melkroboter und Weidegang

In Norwegen wird es bunt: Denn Norwegen ist eins der wenigen Länder, in dem nicht die Rasse Holstein-Friesian dominiert. Die meisten Milcherzeuger dort melken Norwegian Reds, eine Doppelnutzungsrasse mit guten Gesundheits- und Fruchtbarkeitsleistungen. Bei fast jedem weiblichen Tier wird erst nach der ersten Kalbung entschieden, ob es für die Milch- oder Fleischproduktion genutzt wird. Eignen sich die Jungkühe für die Milchproduktion, werden sie wieder besamt. Andernfalls werden sie am Ende der ersten Laktation für die Fleischproduktion genutzt. In Norwegen wird überwiegend mit Melkrobotern gemolken und es gibt ein Quotensystem für die Milch. Im Durchschnitt halten die Milcherzeuger etwa 30 Kühe und die weibliche sowie häufig auch die männliche Nachzucht. Doch wie kommen die norwegischen Betriebsleiter mit den teils sehr unwirtlichen Wetterbedingungen zurecht? Wie kann man mit knapper Futtergrundlage gesunde Kühe halten? Darum geht es in den Betriebsreportagen von dort!

Schweden: Mitarbeiter- und Futtermangel

Wenn es um Tierwohl und Tiergesundheit geht, stehen die schwedischen Milchkuhbetriebe wohl weltweit mit an der Spitze. Neben einem hohen Platzangebot für die Kühe – jeder Kuh müssen 8,5 m2 zur Verfügung stehen – ist ein regelmäßiger Weidegang, auch für konventionelle Herden, Pflicht. Die maximale Anzahl der Kühe pro Hektar ist ebenfalls gesetzlich festgelegt. Außerdem fällt der  Gesundheitsstatus der schwedischen Herden ins Auge. Denn die Bestände sind frei von Tuberkulose, Paratuberkulose, IBR und BVD. Die gute Gesundheit macht sich auch in einer durchschnittlichen Milchleistung von fast 11.000 kg ECM bemerkbar.
Die schwedischen Betriebe wachsen langsam, Flächen stehen ausreichend zur Verfügung. Aber auch hier sind fehlende Arbeitskräfte die größte Herausforderung. Wie schaffen es die Schweden damit umzugehen?

Scandinavian Dairy Tour 2023

  • 9 Betriebe
  • 3 Rassen (Jersey, Norwegian, Red, Holsteins)
  • über 3.500 Kühe
  • 3 Redakteure
  • und viele Kilometer….


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