Der Verband an der Klaue dient dem Schutz einer Wunde vor Verschmutzungen und Infektionen und/oder als Polsterung zur Linderung von Schmerzen. Ein „Zurückdrücken“ („Druckverband“) von Gewebe ist dagegen nicht möglich.
Eine Wunde oder bloßliegende Lederhaut usw. werden zuerst durch eine Kompresse mit Zink-Lebertran-Paste, Alu- oder Zinkspray abgedeckt. Alternativ ist eine Wundauflage (MortellaHeal) möglich. Bei der Behandlung der Mortellaroschen Krankheit und/oder Tylomen...
Der Verband an der Klaue dient dem Schutz einer Wunde vor Verschmutzungen und Infektionen und/oder als Polsterung zur Linderung von Schmerzen. Ein „Zurückdrücken“ („Druckverband“) von Gewebe ist dagegen nicht möglich.
Eine Wunde oder bloßliegende Lederhaut usw. werden zuerst durch eine Kompresse mit Zink-Lebertran-Paste, Alu- oder Zinkspray abgedeckt. Alternativ ist eine Wundauflage (MortellaHeal) möglich. Bei der Behandlung der Mortellaroschen Krankheit und/oder Tylomen (Limax oder Zwischenklauenwulst) wird Novaderma-Paste aufgetragen. Die Polsterung der Klaue erfolgt am besten mit synthetischer Watte, da hier keine „Dochtwirkung“ zu erwarten ist, d. h. die Watte zieht keine Feuchtigkeit (v. a. Gülle) in den Verband hoch.
Verband unbedingt wechseln
Im Regelfall wird der Verband nach spätestens drei bis fünf Tagen gewechselt. Im Falle starker Durchfeuchtung, starker Nachblutungen und/oder Verschmutzung des Verbandes muss er selbstverständlich früher gewechselt werden. Mit einem Zwischenklauenverband werden insbesondere Mortellarosche Krankheit und/oder Tylome (Limax), aber auch beginnende Phlegmonen gut abgedeckt.
Der korrekte Ablauf sieht so aus:
- Gründliche Reinigung (ggf. Seife und warmes Wasser).
- Entsprechendes Produkt auftragen und mit Kompresse abdecken.
- Polsterwatte von hinten beginnend in den Zwischenklauenspalt legen, die Kompresse damit fixieren.
- Watterolle dann vorne nach rechts breit aufliegend (ggf. mit den Fingerspitzen vorne fixieren) schräg über den Kronbereich zur Seite und rechts seitlich weiterführen.
- Watte einmal nach links um die Fessel abrollen. In Achtertouren fortfahren.
- Nun von vorne durch den Zwischenklauenspalt flach über den linken Kronbereich wieder durch den Zwischenklauenspalt und nach rechts führen.
- Den rechten Ballen flach abdecken (ggf. Watte mit dem Daumen fixieren) und wieder über die Vorderseite nach links abwickeln.
- Von links kommend den linken Ballen flach abdecken (Daumen!) und den Spalt ein letztes Mal polstern.
- Watte vorne nach rechts führen und von rechts nach links in Fesselbereich auflegen, Rolle abtrennen.
An der Seite enden
Am einfachsten ist die Befestigung der Watte mit einer selbsthaftenden Binde, die wie die Wattewicklung angebracht wird. Das Ende der Binde sollte seitlich liegen, es wird oben in den Verbandrand geschlagen. Abschließend wird der obere Rand unter den Afterklauen nach innen geschlagen (verhindert Einschneiden) und der Verband mit beiden Händen etwas angepresst (verstärkt die Haftung der Bindenlagen). Der ganze Verband kann nun mit einem Gewebeband mit einer Umwicklung zusätzlich fixiert werden.
Ein einseitiger Verband MUSS mit einem ausreichend hohen Klotz auf der gesunden (!) Partnerklaue kombiniert werden, um Druckbelastungen an der kranken Klaue zu verhindern. Ist ein Klotz nicht möglich, empfiehlt sich ein Polster- oder Castverband.
Ein mobiler Werkzeugwagen mit mehreren Ebenen sorgt für Ordnung und eine gute Erreichbarkeit von Werkzeug und Material für die Klauenpflege.
Milchkuhhalter, die die Klauen ihrer Kühe in Eigenleistung schneiden und behandeln, haben ihre Gründe. Welche sind es und wie organisieren sie sich?