Phytotherapie

Durchfälle ­müssen nicht sein!

Durchfall bei Kälbern in den ersten Lebenswochen verursacht großen wirtschaftlichen Schaden, erhöht den Arbeitsaufwand – es kann sogar der Totalverlust drohen.

Es ist wichtig, den Durchfall auslösenden ­Erreger zu kennen:
  • Viren (zum Beispiel Rota- und Coronaviren): frühe Infektion (ca. 3. bis 8. Lebenstag), kurze ­Inkubationszeit.
  • Bakterien (zum Beispiel E. coli): frühe Infektion (ca. 1. bis 5. Lebenstag), häufig schon Ansteckung bei der Kuh.
  • Parasiten (z. B. Kryptosporidien, Kokzidien): späte Infektion (ca. ab der 2. Lebenswoche).

Besser vorbeugen

  • Optimale Biestmilchversorgung
  • Keimdruck reduzieren
  • Auf maximale Hygiene achten (Desinfektion der Kälberboxen, Tränkeeimer etc.)
  • Rein-Raus-Verfahren und Kälberboxen nach Möglichkeit dazwischen trocknen lassen
  • Standort der Kälberiglus wechseln (Erreger können auch im Boden überdauern)
  • Milchtränke ansäuern
  • Stress vermeiden (z. B. häufiges Umstallen, Überbelegung vermeiden)
  • Muttertierimpfung
Wichtig: Das Immunsystem unterstützen durch die Stabilisierung des Flüssigkeitshaushalts (Kälber ­verlieren bis zu sieben Liter pro Tag), also unbedingt weiter tränken! Daneben den erkrankten Tieren mehrmals täglich eine Diättränke anbieten, um ­Elektrolytversorgung sicherzustellen und auch weiterhin Milch oder MAT zur Energie­versorgung anbieten.
Regelmäßig Fieber messen (Normal­temperatur: 38,5 bis 39,5 °C), Antibiotika-Gabe nur bei Fieber, denn dann sind in der Regel auch Bakterien die Erreger.

Möglichst Rein : Raus umsetzen

Sinnvoll ist es, mindestens alle sechs Wochen eine neue Kälbergruppe zusammenzustellen, da diese Tiere etwa den gleichen Immunstatus haben. ­Altersgemischte Gruppen sollten vermieden ­werden! Kleinere Tiergruppen (max. 15 Kälber) haben den Vorteil, dass Krankheitsverläufe besser zu ­kontrollieren und einzugrenzen sind.

Kälberaufzucht

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