Umbau nur mit Tierwohlprämien möglich
Die geplante Haltungskennzeichnung des Bundes sei nicht der Schlüssel für den Umbau der Nutztierhaltung und werde allein über die Entscheidung an der Ladentheke nicht funktionieren. Das erklärte Agrarökonom Prof. Harald Grethe von der Berliner Humboldt-Universität jetzt in einem Interview mit dem Pressedienst Agra-Europe.
Entscheidend seien daher langfristig verlässliche Tierwohlprämien, sagte der Direktor des Think-Tanks Agora Agrar. Sie würden der Forderung der Borchert-Kommission nach einer klaren Finanzperspektive Rechnung tragen. Zehn Jahre seien als Planungszeitraum die absolute Untergrenze.
Grethe plädiert zwar für die Reduktion der Tierhaltung, allerdings nicht mit der Abrissbirne, wie es aktuell in der Schweinehaltung der Fall sei. „Wir versagen als Gesellschaft zurzeit, weil wir den vielen Tierhalterinnen und Tierhaltern, die gerne zu einem deutlich höheren Tierwohl-Niveau produzieren wollen, keine Optionen bieten“, sagte der Ökonom im Interview.
Quelle: age