Strohernte 2022: steigende Kosten, sinkende Nachfrage

Da mit der Gerste in vielen Regionen nun auch das erste Stroh geerntet und gehandelt wird, stellt sich die Frage, was Stroh kosten darf. Vor allem in diesem Jahr sollten die deutlich gestiegenen Produktionskosten (Düngemittel, Kraftstoffe, Löhne etc.) beim Strohverkauf berücksichtigt werden. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer NRW liegt die Preisuntergrenze anhand der Kosten für Nährstoffwerte, Presse, Verladen und Transport bei rund 90 €/t. Unter Berücksichtigung der Lagerungskosten und einem entsprechenden Gewinnanteil müssten die Preise für Stroh demnach bei 105 bis 125 €/t liegen. Ob sich die Preise realisieren lassen, ist fraglich und hängt unter anderem vom Ertragsniveau ab. Zudem ist davon auszugehen, dass sich die insgesamt rückläufigen Tierbestände auf die Nachfrage auswirken werden. 
Nach Angaben des Landesamt Landwirtschaft Hessen werden für Stroh-Rundballen Preise von 80 bis 90 €/t, für Quaderballen von bis zu 100 €/t kalkuliert. Die AMI (Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH) nennt Stroh-Abgabepreise für Großballen aus dem vergangenen Jahr je nach Bundesland von 65 €/t (Sachsen-Anhalt, Sachsen) und 150 €/t (Schleswig-Holstein). Für NRW werden derzeit 90 bis 105 €/t notiert.
Quelle: LWK NRW, Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben
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