Kohleausstieg als Blaupause für die Vernässung von Moor

Welches politische Modell für eine langfristige Strategie zur Wiedervernässung der Moore geeignet ist, haben Forschende der Universität Rostock untersucht. Auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus (GEWISOLA) in Hohenheim stellten sie eine Studie vor, wie der Kohleausstieg dafür als Blaupause dienen kann. 
Aus der politisch signalisierten Zahlungsbereitschaft für den Kohleausstieg ließe sich ein entsprechendes Finanzvolumen für die Wiedervernässung von Moorflächen ableiten, erklärte die Studienautorin Pia Sommer. Für den Kohleausstieg sind 45,7 Milliarden Euro eingeplant. Insgesamt sollen durch den Ausstieg jährlich 110,1 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Bei der Wiedervernässung ergäbe sich ein Einsparpotential von jährlich 35,8 Millionen Tonnen CO2. Daraus leiten die Autoren ein Finanzvolumen von 13,4 Milliarden Euro ab. 
Die Summe sei aber nur eine grobe Schätzung, so Co-Studienautor Prof. Sebastian Lakner. Es sei für mehr Planungssicherheit für die Landwirte ein verbindlicher Emissionsreduktionspfad und eine politische Strategie notwendig – ähnlich wie beim Kohleausstieg. Die Strategie könne für den Anfang nach dem Freiwilligkeitsprinzip laufen und positive Anreize für die Wiedervernässung beinhalten. Mittelfristig sollte dann laut der Studie über eine stärkere Bepreisung und Verpflichtung die Entwässerung weder wirtschaftlich noch rechtlich durchsetzbar gemacht werden. 
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Quelle: AgE