Grasernte NRW: 6,4 MJ NEL mit großen Schwankungen

Erst gut, dann zu trocken- so lässt sich die diesjährige Grasernte in Nordrhein-Westfalen zusammenfassen. Während die Witterung im Frühjahr für ertrag- und nährstoffreiche erste Schnitte gesorgt hat, führten die hohen Temperaturen im Sommer nur zu dürftigen bis ganz ausbleibenden Aufwüchsen. 

Die Energie- und Nährstoffgehalten des ersten Schnittes 2022 im Überblick: 

• Trockenmasse (TM): Der TM-Gehalt liegt im Mittel bei 38,4 %, schwankt aber zwischen 20,4 und 88,0 % TM. Teilweise wurden sehr trockene Silagen eingefahren. 
• Energiegehalt: Der Energiegehalt von im Mittel 6,4 MJ NEL/kg TM kann sich in diesem Jahr sehen lassen, zumindest im Vergleich zum Vorjahr (5,8 MJ NEL). Die Schwankungen reichen von 4,4 bis zu 7,6 MJ NEL. 
• Rohprotein: Auch beim Rohprotein gibt es große Schwankungen zwischen 54 und 241 g/kg TM XP. Der durchschnittliche Rohproteingehalt von 134 g/kg TM liegt im Zielbereich. 
• Rohasche: Mit 94 g/kg TM liegt der Rohaschegehalt knapp im Zielbereich von unter 100 g/kg TM (Achtung, Verunreinigung).  
• Zucker: Der Zuckergehalt liegt bei 85 g/kg TM im Mittel und schwankt zwischen 5 und 326 g. Der Mittelwert liegt über den Empfehlungen, daher sollte auf die Stabilität und Nacherwärmung der Silagen geachtet werden (Vorschub). 
• Faser: Die durchschnittlichen Fasergehalte (u.a. 223 g/kg TM XF) liegen im Zielbereich. 

Auch wenn die Qualitäten im Mittel zufriedenstellend sind, gibt es deutliche Schwankungen, sowohl hinsichtlich Trockenmasse als auch Inhaltsstoffen. Deshalb ist es auch nach diesem Erntejahr wieder wichtig, die betriebseigenen Futtermittel analysieren zu lassen, um bedarfsgerechte Rationen zu erstellen. Das gilt auch für die Mengenelemente und einem entsprechend analyseorientierten Mineralfuttereinsatz. 

Quelle: LWK NRW, Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben