BVD-Ausbreitung durch Handelsstall in Hessen 

In einem Viehhandelsstall wurde im April ein Ausbruch der Tierseuche Bovine Virus Diarrhoe (BVD/MD) festgestellt. Man vermutet, dass ein infiziertes Tier dort über mehrere Monate Verkaufstiere mit BVD angesteckt hat. In Niedersachsen seien nun erste Kälber geboren, die auf den hessischen Händlerstall zurückzuführen sind und aufgrund positiver BVD-Ohrstanzproben eingeschläfert werden mussten. 
Der Tiergesundheitsdienst NRW rät allen Rinderhaltern dringend dazu, beim Tierzukauf eine Blutprobe auf BVD-Antikörper zu verlangen und zugekaufte Tiere über 30 Tage in Quarantäne zu halten, bevor sie in den Bestand integriert werden. Vor allem tragende Rinder, die Antikörper aufweisen und nicht geimpft worden sind, bergen ein großes Risiko, das BVD-Virus mit dem ungeborenen Fetus in den Bestand einzuschleppen. 
Quelle: Landwirtschaftskammer NRW, Tiergesundheitsdienst NRW
Hintergrund: BVD ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die zu den verlustreichsten Virusinfektionen bei Rindern zählt. Meist breitet sich die Infektion unbemerkt im Bestand aus. Ein wesentlicher Punkt der effektiven Bekämpfung von BVD besteht darin, Virus-tragende Tiere so früh wie möglich zu erkennen und zu merzen, um den Infektionsdruck in den betroffenen Beständen und der gesamten Rinderpopulation so gering wie möglich zu halten. Die Impfung gegen BVD ist seit April 2021 für BVD-freie Bestände verboten.
Mehr Informationen dazu: 

Um BVD-frei zu sein und Tiere uneingeschränkt zu verbringen, könnten Impfungen gegen BVD künftig verboten werden. Das fordert das neue EU-Tiergesundheitsrecht.