Biomarker zur frühzeitigen Mastitis-Diagnose

Ein spezifischer Biomarker soll eine frühzeitige Diagnose sowie eine Therapieverlaufskontrolle von entzündlichen Erkrankungen ermöglichen. Der Biomarker ist ein spezifisches Protein, das aus einwandernden Entzündungszellen freigesetzt wird. Ziel derartiger Marker (“Molekulare Whistleblower“) sei es, frühzeitige Hinweise auf eine mögliche Erkrankung zu liefern und damit das Risiko für einen schweren Verlauf zu senken, den Antibiotikaeinsatz zu minimieren und den wirtschaftlichen Verlust zu mindern. 
„Der Biomarker kann den Schweregrad einer Euterentzündung in der Routine-Diagnostik vorhersagen. Folglich ist es möglich, mit Hilfe des Markers Mastitiden bereits im subklinischen Stadium eindeutig zu diagnostizieren“, erklärt Prof. Dr. Getu Abraham. Der Nachweis des Entzündungsmarkers erfolge unkompliziert in Milchproben, ohne dass Eingriffe am Tier erforderlich seien. 
Untersuchungen hätten gezeigt, dass der Parameter in der Milch im Falle einer akuten Euterentzündung nahezu ohne Zeitverzögerung signifikant ansteigt und nach einer Antibiotikatherapie oder dem Abklingen der Entzündung rasch absinkt. Dadurch sei der Marker auch für ein Krankheits- und Therapie-Monitoring einsetzbar. Auch Künstliche Intelligenz soll zukünftig dazu beitragen, das Eutergesundheitsmanagement von Milchkühen zu vereinfachen. 
Forscher der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig haben dieses Nachweisverfahren im Rahmen eines vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten Projektes entwickelt. Aktuell arbeite das Forscherteam an einer Weiterentwicklung des Testverfahrens, um eine einfache Vorort-Diagnostik zu ermöglichen. Zukünftig soll die Anwendung zudem auf Blut, Kot oder Harn erweitert werden.  
Quelle: BRS, idw 

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