Mittlerweile dürften sich viele Landwirte fragen, wann es endlich wieder aufwärts geht mit den Milchpreisen. Zwar hat sich der Preisrückgang im letzten Monat etwas verlangsamt, aber dennoch gehen die Preise weiter zurück.
Ab Herbst wieder aufwärts?
Marktindikatoren wie die Preiserwartungen an der Warenterminbörse EEX Leipzig oder der ife-Rohstoffwert deuteten vor einigen Wochen auf steigende Milchpreise im Herbst hin. Doch ein weiterer Preisaufschwung an den Rohstoffmärkten blieb...
Mittlerweile dürften sich viele Landwirte fragen, wann es endlich wieder aufwärts geht mit den Milchpreisen. Zwar hat sich der Preisrückgang im letzten Monat etwas verlangsamt, aber dennoch gehen die Preise weiter zurück.
Ab Herbst wieder aufwärts?
Marktindikatoren wie die Preiserwartungen an der Warenterminbörse EEX Leipzig oder der ife-Rohstoffwert deuteten vor einigen Wochen auf steigende Milchpreise im Herbst hin. Doch ein weiterer Preisaufschwung an den Rohstoffmärkten blieb aus, die Preise erfuhren einen Dämpfer. Der Grund? Es fehlt an Nachfrage - vor allem aus importstarken Ländern wie China.
„Der Markt ist extrem ruhig, und alle Preiserhöhungen, die wir in dieser Woche sehen, basieren auf einem sehr geringen Handelsvolumen: Also ein sehr dünner Markt“, beschreibt Rik Loeters, Geschäftsführer von Trigona Dairy Trade die aktuelle Situation am europäischen Milchmarkt. „Wir denken, dass wir nach der Ferienzeit und "sicher" im 4. Quartal Preiserhöhungen sehen werden. […] Aber wir könnten mit dieser Prognose auch falsch liegen.“
43 bis 46 Cent im Jahresschnitt
Die AMI schätzt für dieses Jahr, dass die Milchpreise im
Schnitt bei 43-46 Cent/kg liegen werden. „Das wäre im langfristigen Vergleich überdurchschnittlich“, schreibt Dr. Kerstin Keunecke, AMI, in einem
Artikel im Wochenblatt. Im letzten Jahr lag der Schnitt bei 53,18 €/kg.
Zu viel Milch im Angebot
Wenn die Nachfrage fehlt, ist der einzige Faktor, der die Preise noch positiv beeinflussen könnte, ein sinkendes Angebot – also ein Rückgang der erzeugten Milchmenge. Die geht in Deutschland zwar saisonal bedingt gerade zurück, doch sie liegt noch weit über dem Niveau des Vorjahres.
Rohstoffpreise weiter schwächer
- Magermilchpulver: Wenig neue Abschlüsse, aber eine leichte Belebung in Sicht! Die Preise für Pulver in Futter- und Lebensmittelqualität sind diese Woche zwar nochmals gesunken, aber es werden wieder mehr Gespräche geführt. Das geht aus einem aktuellen Marktbericht der ZMB und den Zahlen der Süddeutschen Butter- und Käsebörse e.V. hervor.
- Butter: Die Preise für abgepackte Markenbutter (250g-Packungen) bleiben diese Woche kontraktbedingt stabil. Es wird von einer normalen Nachfrage berichtet. Die Notierungen für lose Markenbutter (25 kg) sind dagegen am oberen und unteren Preisende um jeweils 15 Cent gesunken.
Spotmilchpreise deutlich gestiegen
Am Spotmarkt sind die Preise in der 30. Kalenderwoche gestiegen. Der Bundesdurchschnitt liegt laut DCA nun bei 39,5 €/100 kg. Das ist ein Anstieg von 2,25 € im Vergleich zur Vorwoche.
Quellen: u.a. wochenblatt.com, AMI, ZMB, Trigona Dairy Trade, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, DCA
Noch mehr Lust auf Zahlen?
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