Die Europäische Kommission geht davon aus, dass das Milchangebot in der EU im Jahr 2024 trotz rückläufiger Milchkuhbestände relativ stabil bleiben wird (+0,2 % gegenüber dem Vorjahr). Dies geht aus der aktuellen Milchmarktprognose hervor. Auch das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) geht in einem kürzlich veröffentlichten Marktbericht von einem stabilen Milchmarktentwicklung in der EU in 2024 aus. Allerdings rechnet das Ministerium damit, dass das Milchangebot leicht sinken...
Die Europäische Kommission geht davon aus, dass das Milchangebot in der EU im Jahr 2024 trotz rückläufiger Milchkuhbestände relativ stabil bleiben wird (+0,2 % gegenüber dem Vorjahr). Dies geht aus der aktuellen Milchmarktprognose hervor. Auch das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) geht in einem kürzlich veröffentlichten Marktbericht von einem stabilen Milchmarktentwicklung in der EU in 2024 aus. Allerdings rechnet das Ministerium damit, dass das Milchangebot leicht sinken werde.
Unsichere Gewinnmargen erwartet
Obwohl die Energie- und Düngemittelpreise ihren Höhepunkt im Jahr 2022 überschritten haben und tendenziell sinken, sind sie im Vergleich zu den letzten Jahren immer noch hoch. Zusammen mit den sinkenden Rohmilchpreisen, der anhaltend hohen Inflation in der EU und weltweit sowie den steigenden Zinsen führe dies laut der Kommission zu Unsicherheiten hinsichtlich der Gewinnmargen der Milcherzeuger im Jahr 2024. Prognosen über die Milchpreisentwicklung wurden nicht getroffen.
Laut USDA ist insbesondere der europäische Milchsektor unter politischen Druck (Umsetzung der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und des Green Deal). Die Verschärfung der Umwelt- und Klimapolitik sowie strengere Tierschutzauflagen würden zusätzliche unproduktive Investitionen erfordern und die Rentabilität der Milchkuhbetriebe weiter verringern. Man hoffe aber, dass die Stimme der Landwirte mehr Gehör finde, um größeren Schaden abzuwenden, hieß es aus dem Ministerium in Washington.
Milchmenge: Saisontief bald erreicht
Die Milchanlieferung lag Ende Oktober in Deutschland zum zweiten Mal in Folge unter der Vorjahreslinie. Die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) meldete für die 43. Kalenderwoche einen bundesweiten Rückgang von 0,3 % gegenüber der Vorwoche. Der Rückgang hat sich im Vergleich zu den Vorwochen abgeschwächt, während der Abstand zur Vorjahreslinie auf 1,0 % angewachsen ist.
Milchpulver entwickelt sich uneinheitlich
Anfang November entwickeln sich die Preise für Magermilchpulver uneinheitlich. Während sich für Lebensmittelqualität höhere Preise (+ 25 €/t) mit fester Tendenz durchsetzen, sinken die Preise für Futtermittelqualität um 20 €/t.
Die Preistendenzen sind aktuell etwas uneinheitlich.
Karin Pötzsch, Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH
„Die Preistendenzen sind aktuell etwas uneinheitlich“, berichtet Karin Pötzsch (ZMB) in einem Marktbericht. „Während Hersteller weiterhin feste Preise fordern und durchsetzen, wird in Händlerkreisen über wieder etwas schwächere Preise gesprochen.“
Butter: Starker Preisanstieg im November
Nach Neuverhandlung der Kontrakte für geformte Markenbutter (250-g-Päckchen) sind die Preise deutlich gestiegen (64 Cent am unteren und 50 Cent am oberen Ende). Die Notierung liegt laut Süddeutscher Butter und Läsebörse e.V. Kempten nun bei einer Spanne von 5,64 bis 5,84 €/kg. Auch für Blockbutter wurde Anfang November wieder mehr gezahlt. Die Spanne kletterte auf 4,79 bis 5,15 €/kg.
Uneinheitliche Entwicklungen
Der Milchmarkt ist etwas unsicher, in welche Richtung es gehen soll.
Rik Loeters, Trigona Dairy Trade
Während in Deutschland die Notierungen und Preise für Milchprodukte teils gestiegen, teils gefallen sind, zeigt sich auch auf der internationalen Handelsplattform
Global Dairy Trade eine uneinheitliche Entwicklung. Der Durchschnittspreis über alle gehandelten Produkte sank bei der letzten Auktion am 07. November um 0,7 % auf 3.255 $/t. Allerdings wurden nur Butter und Vollmilchpulver billiger gehandelt. Alle anderen Produkte verzeichneten einen Preisanstieg.
Quellen: u.a. ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, Trigona Dairy Trade, EU-Kommission, USDA, topagrar.com, Global Dairy Trade
Die Milchkühe in Deutschland werden immer älter, dennoch sind noch deutliche Defizite bei der Eutergesundheit und Kälberaufzucht zu verzeichnen.