Im April mussten die Milcherzeuger weitere Rückgänge der Milchpreise verkraften. Die konventionellen Milchpreise fielen um drei Cent auf durchschnittlich 45 Cent/kg. Damit ist der Preis seit Januar um ganze 12 Cent gefallen. Auch die Biomilcherzeuger mussten Abstriche einstecken. Der Preis fiel um 1,6 Cent auf durchschnittlich 59 Cent/kg.
Die Aussichten sind jedoch positiver - denn die Preise werden nicht ewig fallen. Bei den ersten Molkereien sind die Preissenkungen bereits geringer...
Im April mussten die Milcherzeuger weitere Rückgänge der Milchpreise verkraften. Die konventionellen Milchpreise fielen um drei Cent auf durchschnittlich 45 Cent/kg. Damit ist der Preis seit Januar um ganze 12 Cent gefallen. Auch die Biomilcherzeuger mussten Abstriche einstecken. Der Preis fiel um 1,6 Cent auf durchschnittlich 59 Cent/kg.
Die Aussichten sind jedoch positiver - denn die Preise werden nicht ewig fallen. Bei den ersten Molkereien sind die Preissenkungen bereits geringer ausgefallen. Es geht nicht mehr ganz so steil bergab. Ein kleiner Teil hat die Preise im April sogar gar nicht mehr gesenkt. Ein zaghafter Indikator für eine Trendwende? Auch der Kieler Rohstoffwert, der als guter Indikator für die Milchpreisentwicklung in den kommenden Monaten gilt, sinkt nicht weiter und prognostiziert für den Herbst ein Ende des Preisverfalls.
Milchmenge: Zenit ist überschritten
Anfang Juni und mit Beginn der sommerlichen Temperaturen ist die Milchmenge in Deutschland weiter zurückgegangen. Innerhalb einer Woche wurde bundesweit 0,1 % weniger Milch an die Molkereien geliefert. Das geht aus der Schnellberichterstattung der ZMB hervor. Damit ist der jährliche Höhepunkt überschritten. Bis zum Winter bedeutet dies, dass die Milchmenge zunächst wieder zurückgehen wird. Das Vorjahresniveau wurde um 2,7 % deutlich überschritten.
Butter wieder mehr gefragt
Bei den sommerlichen Temperaturen steigt erfahrungsgemäß die Nachfrage an der Frischetheke. Die Nachfrage nach abgepackter Butter entwickelt sich daher sehr gut. Für geformte Markenbutter (250 g) stieg der Preis am oberen Ende um 16 Cent. Die Preisspanne liegt nun bei 4,80 -5,16 €/kg. Das geht aus der aktuellen Berichterstattung der Süddeutschen Butter- und Käsebörse e.V. hervor. Ganz zufriedenstellend ist die aktuelle Marksituation aber nicht. Der Markt für Blockbutter ist weiterhin abwartend, die Preise stagnieren bei 4,60 bis 4,75 €/kg.
Die Nachfrage wird zum Problem (oder besser: der Mangel an Nachfrage)
Rik Loeters, Trigona Dairy Trade
Ruhige Pulvermärkte
Anders als die Frischeprodukte profitiert der Pulvermarkt gerade nicht von den sommerlichen Temperaturen. „Wegen der Unsicherheiten über den Absatz der Fertigprodukte in Zeiten der Inflation wird teilweise vorsichtiger eingekauft als in der Vergangenheit“, berichtet Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB.
Spotmilchpreise stagnieren
In Deutschland sind die Spotmilchpreise Mitte Juni zum stagnieren gekommen. In Norddeutschland sind sie laut DCA um 50 Cent gefallen. In Süddeutschland bleiben sie auf dem Niveau der Vorwoche. Der bundesweite Durchschnitt liegt damit bei 37,00 €/100 kg. Auch in anderen EU-Ländern sind die Spotmilchpreise nicht weiter gestiegen. Lediglich in den Urlaubsregionen sei die Nachfrage noch groß, berichtet Rik Loeters, Geschäftsführer Trigona Dairy Trade in einem aktuellen Marktbericht.
Die Spotmilchpreise sind stabil oder sogar leicht rückläufig in einigen EU-Regionen. Um die Feriengebiete Italien und Griechenland herum ist die Nachfrage immer noch sehr hoch.
Rik Loeters, Geschäftsführer Trigona Dairy Trade
Quellen: u.a. ZMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, AgE, Rabobank, MEG Milch Board
Hitzestress ist mittlerweile auch in unseren Breitengraden ein Thema. Die Folgen können dramatisch sein: weniger Milch, mehr Klauenerkrankungen und eine schlechtere Fruchtbarkeit.