Witterungsbedingt verstärkter Rückgang der Milchmengen
Die sommerlichen Temperaturen sorgen in Deutschland für einen anhaltenden Rückgang der Milchmenge. In der 26. Kalenderwoche lieferten die Landwirte 0,8 % weniger Milch an die Molkereien als in der Vorwoche. Das geht aus der Schnellberichterstattung der ZMB hervor. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 1,3 % weniger Milch. Zusätzlich berichten die Molkereien von geringeren Gehalten an Inhaltsstoffen in der Milch.
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Witterungsbedingt verstärkter Rückgang der Milchmengen
Die sommerlichen Temperaturen sorgen in Deutschland für einen anhaltenden Rückgang der Milchmenge. In der 26. Kalenderwoche lieferten die Landwirte 0,8 % weniger Milch an die Molkereien als in der Vorwoche. Das geht aus der Schnellberichterstattung der ZMB hervor. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 1,3 % weniger Milch. Zusätzlich berichten die Molkereien von geringeren Gehalten an Inhaltsstoffen in der Milch.
Durch die prognostizierte Hitzewelle dürfte sich die Milchmenge zum Ende des Monats weiter deutlich reduzieren. Ein niedriges Milchaufkommen entspricht zwar dem normalen Verlauf, die sinkenden Kuhzahlen in Deutschland haben aber schon im Winter zu Milchmengen deutlich unterhalb der Vorjahresniveaus geführt. Hohe Temperaturen und Dürre, ein verminderter Grasaufwuchs sowie hohe Betriebsmittelkosten könnten zu einem deutlich stärkeren Rückgang der Mengen im Vergleich zu den Vorjahren führen. Hier finden Sie wertvolle Tipps für den Sommer:
Was tun bei Hitzestress und Dürre?
Beruhigung am Rohstoffmarkt
Die Märkte sind ruhig. Unsicherheiten und die Ferienzeit sorgen für abwartende Käufer am Rohstoffmarkt.
- Magermilchpulver: die ruhige Marktlage sorgt für fallende Preise. Sowohl für Magermilchpulver in Futter- als auch in Lebensmittelqualität fielen die Preise. Durch die wenigen Anfragen werden hauptsächlich bestehende Kontrakte abgewickelt und es kommen nur im geringen Umfang neue Abschlüsse zu Stande.
- Butter: die Notierungen für geformte Markenbutter (250 g) sind weiterhin stabil und liegen bei 7,22 bis 7,50 €/kg. Dafür hat Aldi die Preise im Kühlregal für den Kunden nach oben angepasst. Der Preis für die Eigenmarke Milsani stieg von 2,19 € auf 2,29 € pro Päckchen um 10 Cent bzw. 4,6%. Die anderen Wettbewerber haben ebenfalls mit einer Preisanpassung reagiert. Die Preise für lose Markenbutter (25 kg) fielen um durchschnittlich 14 Cent auf 6,90 – 7,00 €/kg bei ruhiger Nachfrage.
- Schnittkäse: die Nachfrage bei Käse wird weiterhin als sehr gut beschrieben. Dadurch entwickeln sich auch die Preise stabil und kletterten in der 26. Kalenderwoche sogar weiter in die Höhe. In Hannover liegt das erreichte Preisniveau nun zwischen 4,60 und 4,80 €/kg. Die Analysten rechnen aber damit, dass die Bevölkerung zum Ende der Urlaubszeit auf die Konsumbremse tritt.
- Vollmilchpulver: Die Preise in der EU entwickeln sich uneinheitlich. In Deutschland wird nur auf Bestellung produziert. Der Marktverlauf ist jahreszeitlich bedingt ruhiger. Die Preise fielen von im Mittel 5.360 €/t auf 5.300 €/t ab.
Nur der Handel gewinnt…
Der Kunde muss seit letzter Woche wieder mehr für die Butter zahlen, aber die Preisanpassung wurde nicht an die Molkereien bzw. die Landwirte weitergegeben. Nur für den Handel hat sich der Gewinn erhöht. Ein Blick auf die Zahlen:
Der Handel kauft für durchschnittlich 1,80 €/250 g ein und verkaufte bisher für 2,19 € pro Päckchen. Nach Bereinigung um die Mehrwertsteuer ergibt sich daraus eine Handelsspanne von 10,5 % (23 Cent pro Päckchen).
Nach der Preiserhöhung zahlt der Kunde 10 Cent mehr für die Butter. Der Einkaufspreis ist für den Handel gleich geblieben. Nach Bereinigung um die Mehrwertsteuer ergibt sich aus der Erhöhung eine Handelsspanne von 14,4 % (33 Cent pro Päckchen).
In den letzten Monaten hat sich bei jeder Preisanpassung eine höhere Marge für den LEH rausgeschlagen. Die Entwicklung zeigt: Der Handel hat seine Handelsspanne gut im Blick.
Warum sind die Preisentwicklungen von Magermilchpulver und Butter so interessant?
Die Einkaufspreise der beiden Produkte geben eine gute Prognose für die Milchpreisentwicklung in den kommenden Monaten wieder. So basiert etwa der vom ife-Institut errechnete Rohstoffwert Milch, welcher als Frühindikator für die Milchpreisentwicklung gilt, auf den Marktpreisen von Butter und Magermilchpulver. Aus der jetzigen Entwicklung lassen sich stabile Milchpreise im Herbst ableiten.
Spotmilchpreise erreichen 60-Cent Marke
Im Süden Deutschlands haben die Preise für Spotmilch laut DCA die 60-Cent Marke erreicht. Durchschnittlich stiegen der Spotmilchpreis um 1 € auf 58,75 €/100 kg an. Im Norden und Osten Deutschlands bewegt sich der Spotmilchpreis bei 57,5 €/100 kg.
„Die Spotmilchpreise sind weiterhin sehr hoch“, schreibt Rik Loeters, Direktor Trigona Dairy Trade, in einem aktuellen Marktkommentar. Dabei gehen die Milchmengen gerade noch nicht so stark zurück wie im vergangenen Jahr.
Quelle: u.a. ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, moproweb.de, ife, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, MIR, milchland.de, AgE, Rabobank
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