Es ist heiß und trocken in den meisten Regionen Deutschlands und Europas. Auch wenn die Tage nun langersehnte Niederschläge angekündigt sind, die Hitze und Trockenheit wirkt sich auf das Milchaufkommen aus. Kurzfristig, durch sinkende Milchmengen sowie Inhaltsstoffgehalte aufgrund von Hitzestress für die Kühe und vermutlich auch mittel- bis langfristig, durch die drohende Knappheit an Grundfutter. So kümmert aktuell vielerorts der 2. bzw. 3. Schnitt und auch der Mais. Zudem wird das...
Es ist heiß und trocken in den meisten Regionen Deutschlands und Europas. Auch wenn die Tage nun langersehnte Niederschläge angekündigt sind, die Hitze und Trockenheit wirkt sich auf das Milchaufkommen aus. Kurzfristig, durch sinkende Milchmengen sowie Inhaltsstoffgehalte aufgrund von Hitzestress für die Kühe und vermutlich auch mittel- bis langfristig, durch die drohende Knappheit an Grundfutter. So kümmert aktuell vielerorts der 2. bzw. 3. Schnitt und auch der Mais. Zudem wird das trockenheitsgestresste Grundfutter geringere Futterqualitäten aufweisen.
Der Rückgang der Milchanlieferung hat sich in Deutschland mit Beginn der ersten Hitzewelle seit Anfang Juni bereits verstärkt.
Milchanlieferung: Deutlich weniger Milch innerhalb von einer Woche
Die Molkereien erfassten in der 23. Woche laut Schnellberichterstattung der ZMB Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH 0,5 % weniger Milch als in der Vorwoche. Die Vorjahreslinie wurde damit noch um 1,6 % übertroffen.
Insgesamt wurden in den ersten vier Monaten von 2023 an die deutschen Molkereien 10,925 Mio. t Milch von in- und ausländischen Erzeugern angeliefert. Die Vorjahresmenge wurde dabei um + 2,8 % überschritten.
Von deutschen Erzeugern wurden 10,587 Mio. t und damit + 2,5 % mehr als im Vorjahreszeitraum angeliefert.
Der Zuwachs bei Bio-Kuhmilch war mit + 8,6 % auf 0,466 Mio. t überdurchschnittlich. Damit erreichte
die Biomilch einen Anteil von 4,4 % am Rohstoffaufkommen. Die Erzeugerpreise für Bio-Milch sind zuletzt bereits stärker gesunken. So wurde im Bundesmittel im Mai 2023 mit 57,4 Cent pro kg gegenüber dem Vormonat insgesamt 1,4 Cent weniger ausgezahlt.
Milchmarkt: Die Sommerpause macht sich bemerkbar
„Die Preise für flüssigen Rohstoff haben sich nun auf einem höherem Niveau stabilisiert“, berichtet Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin der ZMB Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH. Die Erlöse für Magermilchkonzentrat, Industrierahm und Rohmilch bewegen sich gleichzeitig nahezu auf dem Niveau der Vorwoche seitwärts.
Und die beginnende Sommerpause macht sich bemerkbar – etwa bei Magermilchpulver. Hier wurden in dieser Woche weniger Anfragen sowie auch weniger Angebote verzeichnet. Das betrifft den Inlands- als auch den Exportmarkt. Die Preisermittlung der Süddeutschen Butter- und Käsebörse ergibt eine leicht verbesserte Preisspanne für Lebensmittelware (2.450 € bis 2.600 €/t) und für Futtermittelware leichte Abschläge in der Preisspanne (2.130 € bis 2.180 €/t).
Bei Päckchenbutter hat unter normaler Nachfragesituation die obere Preisspanne nachgegeben, von 5,16 €/kg auf 5,00 €/kg.
Bei Blockbutter (25 kg-Einheit) hat sich die Nachfrage endlich belebt – dies führt zu einem Anstieg der Preisspanne auf 4,65 € bis 4,77 €/kg (Vorwoche: 4,60 € bis 4,75 €/kg).
Spotmarkt: Preise halten sich stabil
Das Angebot an Rohmilch ist saisonal rückläufig und auch die Inhaltsstoffgehalte sinken. Die Spotmilchpreise halten sich diese Woche weitestgehend stabil – mit Ausnahme eines leichten Abschlags von 0,5 Cent/kg am norddeutschen Markt (35,0 Cent vs. 35,50 Cent/kg zur Vorwoche). Im Süden unverändert 38,0 Cent, in den Niederlande 35,0 Cent (bei 4,4 % Fett; am deutschen Spotmarkt auf Basis von 4,0 % Fett).
Quellen: u.a. ZMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, AgE, Rabobank, MEG Milch Board
Die Nacherwärmung der Ration hat einen negativen Einfluss auf die Tiergesundheit. Umso wichtiger ist es, die Futterqualität im Sommer aufrechtzuerhalten.