Mitte Mai haben die Milcherzeuger nach einem langen Aufwärtstrend erstmals wieder weniger Milch abgeliefert. Das geht aus der Schnellberichterstattung der ZMB hervor. Mit rund 633.000 Tonnen Milch innerhalb einer Woche sank die Anlieferung im Vergleich zur Vorwoche um 0,2 %. Damit liegt die Menge deutlich über dem Niveau der letzten drei Jahre (siehe Grafik). Im Vergleich zur Vorjahreswoche wurde das Niveau um 1,1 % übertroffen.
In Deutschland dürfte die Saisonspitze der Milchanlieferung...
Mitte Mai haben die Milcherzeuger nach einem langen Aufwärtstrend erstmals wieder weniger Milch abgeliefert. Das geht aus der Schnellberichterstattung der ZMB hervor. Mit rund 633.000 Tonnen Milch innerhalb einer Woche sank die Anlieferung im Vergleich zur Vorwoche um 0,2 %. Damit liegt die Menge deutlich über dem Niveau der letzten drei Jahre (siehe Grafik). Im Vergleich zur Vorjahreswoche wurde das Niveau um 1,1 % übertroffen.
In Deutschland dürfte die Saisonspitze der Milchanlieferung überschritten sein.
Karin Pötzsch, im aktuellen Marktbericht der ZMB
Die diesjährige Milchspitze dürfte überschritten sein und in den nächsten Monaten die Milchmenge kontinuierlich zurück gehen. Da die Milchmenge zu Beginn des Jahres deutlich unter der des Vorjahres lag, ist die gesamte Milchanlieferung im bisherigen Jahresverlauf um 0,1 % niedriger als 2023.
Milchpreise bleiben im April beinahe unverändert
Nach ersten Schätzungen der AMI liegt der Milchpreis im April im Bundesdurchschnitt bei 44,8 Cent/kg (konventionell erzeugt, 4,0% Fett, 3,4% Eiweiß). Das ist ein leichter Anstieg von 0,1 Cent gegenüber dem Vormonat.
Der Biomilchpreis ist im April gesunken. Nach Hochrechnungen der AMI ist er im April von 56,17 Cent/kg auf 55,80 Cent/kg gesunken.
Das top agrar Milchpreisbarometer zeigt, dass viele Molkereien ihre Auszahlungspreise im April weder erhöht noch gesenkt haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Preise im Mai entwickeln. Laut Kieler Rohstoffwert, der als guter Indikator für die weitere Milchpreisentwicklung gilt, werden die Preise in den nächsten Monaten eher einem positiven Trend folgen. Die nun rückläufigen Milchmengen könnten bei guter Marktnachfrage ebenfalls für Auftrieb sorgen.
Butterpreise steigen!
Nach Neuverhandlungen der Kontrakte zwischen Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel (LEH) wird für geformte Markenbutter (250 g) eine Spanne von 6,12 - 6,39 €/kg gezahlt. In der vergangenen Woche lag das Niveau bei 5,94 - 6,20 €/kg. Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. berichtet von einer sehr guten Nachfrage.
Bei loser Markenbutter (25 kg) konnten sich die höheren Preise behaupten. Die Spanne kletterte bei sehr guter Nachfrage auf 6,68 - 6,81 €/kg (Vorwoche: 6,40 - 6,60 €/kg).
„Der Markt für Magermilchpulver hat sich nach den lebhafteren Vorwochen in der vergangenen Woche etwas beruhigt, was auch mit dem Feiertag in Teilen Deutschlands und Europas in Zusammenhang stehen dürfte“, berichtet Karin Pötzsch, ZMB, in einem aktuellen Marktbericht. Die Preise für Ware in Lebens- und Futtermittelqualität sind leicht gestiegen.
Spotmilchpreise sind gestiegen
Laut DCA Berichterstattung sind die Spotmilchpreise in der 23. Kalenderwoche plötzlich auf 41,24 €/100 kg gesunken. In der Vorwoche lag das Niveau noch bei 46,75 €/100 kg.
Die Spotpreise sind diese Woche gefallen, während gleichzeitig die Produktion zurückgeht.... Der Höhepunkt ist überschritten.
Rik Loeters, Geschäftsführer Trigona Dairy Trade im wöchentlichen Newsletter
Quellen: u.a. DCA, AMI, BLE, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, ZMB, moproweb, Rabobank
Wie sieht die Milchproduktion in Zukunft aus? Das diskutieren wir am 13. Juni 2024 mit drei spannenden Milcherzeugern in Münster. Seien Sie dabei!