Eine Studie zeigt: Wer investiert, hat ältere Kühe

Spielt es eine Rolle für die Langlebigkeit von Milch­kühen, ob ein Betrieb mehr oder weniger Geld investiert?  Dieser Frage sind schwedische Wissenschaftler ­nach­gegangen.

Die Nutzungsdauer von Kühen hat in den ­letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Wie lange eine Kuh in der Herde bleibt, hängt von einer komplexen Kombination verschiedener Faktoren ab: Das Alter einer Kuh hängt unter anderem mit dem ­allgemeinen Tierwohl in der Herde, der Wirtschaftlichkeit des ­Betriebes und weiteren Umwelt- und Managementfaktoren zusammen.

Führen Investitionen zu älteren Kühen?

Das Ziel der Studie war es, herauszufinden, welche Rolle Investitionen in diesem Zusammenhang spielen. Die Wissenschaftler mutmaßten: Ein Betrieb, der investiert und Wachstumsentscheidungen trifft, seine Herde ver­größert, erreicht in der Regel eine höhere Nutzungsdauer. Außerdem wollten sie herausfinden, wie entscheidend weitere Variablen wie Rasse, Erstkalbealter oder die Milchleistung für die Langlebigkeit sind. Um das zu überprüfen, untersuchten sie Betriebsdaten von schwedischen Milchkuhbetrieben im Zeitraum von 2009 bis 2018.

Das Ergebnis:

• Die allgemeine Tiergesundheit, gemessen an dem Anteil tiermedizinisch behandelter Kühe, hatte einen ­negativen, aber nicht signifikanten Einfluss auf die Lang­lebigkeit. Eine Zunahme von Erkrankungen bei den Erstlaktierenden (26 Monate) beeinflusste die Nutzungsdauer jedoch signifikant negativ.
• Investitionen in eine Vergrößerung des Betriebes bzw. in mehr Stallplätze hatten einen positiven und signifikanten Einfluss auf die Langlebigkeit. Wahrscheinlich, weil Platz für das Nachrücken von Färsen geschaffen wurde, ohne dass alte Kühe, die noch produktiv waren, den Betrieb verlassen mussten.
• Produktionsvariablen mit einem positiven Einfluss waren eine hohe Milchleistung und eine längere Zwischenkalbezeit. Einen negativen Einfluss hatte ein spätes Erstkalbealter. Keinen signifikanten Effekt hatte die Rasse.

Quelle: Owusu-Sekeyre et al., 2023

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