Warzen sind gutartige Hautwucherungen und entstehen dort, wo kleine Risse in der Haut den Papillomaviren eine Eintrittspforte bieten. Betroffen sind Jungtiere bis zu einem Alter von zwei Jahren. Die gestielten Papillome können überall auf der Haut wachsen und werden bis zu faustgroß, entzünden sich und können stinken (Entzündungsprodukte). Die Öberflächen reißen auf und bluten. Mit dem Blut werden die Viren weiterverbreitet.
Gute Selbstheilung
Die meisten...
Warzen sind gutartige Hautwucherungen und entstehen dort, wo kleine Risse in der Haut den Papillomaviren eine Eintrittspforte bieten. Betroffen sind Jungtiere bis zu einem Alter von zwei Jahren. Die gestielten Papillome können überall auf der Haut wachsen und werden bis zu faustgroß, entzünden sich und können stinken (Entzündungsprodukte). Die Öberflächen reißen auf und bluten. Mit dem Blut werden die Viren weiterverbreitet.
Gute Selbstheilung
Die meisten Warzen brauchen ein bis drei Monate bis zur vollständigen Blüte und bilden sich dann in der gleichen Zeit wieder zurück (Selbstheilung). Danach kann man davon ausgehen, dass das Rind zwei Jahre lang immun ist. Bei geringem Befall gilt deshalb die Behandlungsempfehlungen für Warzen: „Warz ab“, erklärt augenzwinkernd der Tierarzt Dr. Markus Besseling aus dem Münsterland.
Andererseits spricht für den Tierarzt einiges dafür, gegen die Papillomaviren vorzugehen:
- Wenn sie beim Melken, Harnlassen oder Fressen stören
- Wenn immer mehr Jungtiere Warzen bekommen
- Bei Zuchttieren, die auf Auktionen gezeigt werden sollen
- Wegen der Gefahr, dass sich daraus bösartige Tumore entwickeln
Operative Entfernung: Große, gestielte Warzen werden am sedierten Tier abgedreht oder abgeklemmt (wie bei einer Kastration). Die Wunde wird mit Blauspray versorgt.
Unterstützende Alternativtherapie: Eine homöopathische Injektionslösung (Thuja C 30) wird über drei Tage lang intramuskulär verabreicht.
Stallspezifische Vakzine: Bei denen das Rind betreffenden Papilloma-Viren kommen viele verschiedene Spezies vor, die kaum unterscheidbare klinische Bilder verursachen. Zudem besteht keine Kreuzimmunität. Das heißt, dass die Infektion mit dem einen Virus, nicht vor einer Infektion mit einem anderen Papilloma-Virus schützt. Mischinfektionen sind zudem möglich.
Die Herstellung von stallspezifischen Vakzinen ist hier eine Lösung, da sie individuell für den Besten hergestellt wird und die richtigen Stämme erreicht. Dabei wird von bereits erkrankten Tieren Warzenmaterial gewonnen und daraus der Impfstoff hergestellt.
Bei Warzenproblematik im Bestand ist es immer wichtig auf gute Hygiene von Geräten und Stalleinrichtungen zu achten, denn das Blut aus den Warzen enthält Papilloma Viren und verbreitet sich u.a. über nicht ausreichend gereinigte Geräte. Seife mit alkalischen Zusätzen ist hier wichtig.
Euterwarzen stören beim Melken. Tipps zur Behandlung und Prophylaxe aus Schulmedizin, Homöopathie und Stallhygiene.