Im Elite Brennpunkt stellen wir regelmäßig drei Milcherzeuger/innen Fragen zu einem Thema, dass die Milchbranche aktuell beschäftigt.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Mitarbeitern aus dem Ausland? Welche Tätigkeiten führen diese im Betrieb aus?
Werner Hanking: Wir haben wechselnde Erfahrungen gemacht. Während es einige Male mit verschiedenen Nationalitäten über Personalvermittler nicht geklappt hat, beschäftigen wir seit 2020...
Im Elite Brennpunkt stellen wir regelmäßig drei Milcherzeuger/innen Fragen zu einem Thema, dass die Milchbranche aktuell beschäftigt.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Mitarbeitern aus dem Ausland? Welche Tätigkeiten führen diese im Betrieb aus?
Werner Hanking: Wir haben wechselnde Erfahrungen gemacht. Während es einige Male mit verschiedenen Nationalitäten über Personalvermittler nicht geklappt hat, beschäftigen wir seit 2020 einen Geflüchteten aus dem Sudan, mit dem wir sehr zufrieden sind. Er melkt und übernimmt Fütterungs- und Reinigungsarbeiten. Er ist sehr motiviert. Wir hoffen auf eine langfristige Zusammenarbeit.
Fenja Meiners: Wir arbeiten seit 20 Jahren mit Mitarbeitern aus dem Ausland, aktuell mit Polen und Ukrainern. Sie sind u. a. beim Melken, den Kälbern, der Stallarbeit und im Herdenmanagement tätig. Drei Ukrainerinnen und ihre Kinder nahmen wir zu Kriegsbeginn aus humanitären Gründen auf, mittlerweile sind sie bei uns fest angestellt. Wir sind momentan sehr zufrieden mit unserem Team!
Johann Eberl: Seit acht Jahren sind Mitarbeiter aus Tadschikistan, Usbekistan und Georgien bei uns im Betrieb. Die Vermittlung erfolgte über Agenturen. Zuerst waren sie als Praktikanten beschäftigt, daraus erfolgten Festanstellungen. Sie übernehmen die Boxenpflege, das Kühetreiben und Kälbereinstreuen und unterstützen bei der Klauenpflege und der Gesundheitsvorsorge, wie Impfen etc.
Was möchten Sie Berufskollegen für die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern aus dem Ausland empfehlen?
Werner Hanking: Ich denke, dass es in erster Linie auf die Motivation des Mitarbeiters ankommt. Wer „will“, den sollte man fördern! So investieren wir aufgrund des großen Engagements unseres Mitarbeiters gerne Zeit, um ihm etwa bei Behördengängen zu helfen. Wir bezahlen ihm Fortbildungen (z.B. Melkerschulung) und passen sein Gehalt immer wieder an seine verbesserten Fähigkeiten an.
Motivation ist das Wichtigste – fördern Sie die, die arbeiten wollen“
Werner Hanking
Fenja Meiners: Empfehlen kann ich Berufskollegen, direkte Anstellungsverhältnisse abzuschließen, statt Verträge über Zeitarbeitsfirmen; Onlinefunktionen von Ausländerbehörde, Bank und Einwohnermeldeamt zu nutzen; Sprachkurse und die soziale Integration ins Team zu fördern; früh auf Kommunikationsprobleme einzugehen sowie Arbeitsanweisungen in Bild und Schrift zusätzlich zur mündlichen Absprache.
Unterstützen Sie die soziale Integration aller Mitarbeiter ins Team“
Fenja Meiners
Johann Eberl: Wichtig ist eine zuverlässige Vermittlungsagentur, die sich um die Bürokratie kümmert und am besten aus dem Herkunftsland ist, so besteht ein besserer Kontakt zu Botschaft für die Visa. Es fördert ein gutes Zusammenarbeiten, den Mitarbeitern–wenn gewünscht –bei Unterbringung, Kontoeinrichtung und Behördengängen zu helfen und ihnen Zeit zum Eingewöhnen zu geben.
Geben Sie den Leuten Zeit, sich einzugewöhnen“
Johann Eberl
Mitarbeiter zu führen, die kaum Deutsch sprechen, ist anspruchsvoll. Doch wer sich hier Mühe gibt, profitiert auf vielen Ebenen!
Peter Frizen, Berufsschullehrer, nimmt einen Rechtsruck und immer stärkere radikale Tendenzen in seinen Klassen wahr. Ein Aufruf, hinzuschauen.