Fütterung

Heu ist nicht gleich Heu

Heu hat einen großen Fülleffekt im Pansen und weist meist nur geringe ­Energiegehalte auf. Deshalb ist die Fütterung nicht bei jeder Altersgruppe ­sinnvoll. Tipps zum Einsatz.

Zusätzlich zur Ration oder in die Totale Mischration (TMR) eingemischt – Heu wird bei Milchkühen, Rindern und Kälbern gerne ergänzend gefüttert. Fütterungsberater Dominik Bützler sieht die Fütterung von Heu jedoch eher kritisch. Gründe dafür sind unter anderen die meist geringen Inhaltsstoffe, die stark schwankenden Qualitäten und der Fülleffekt.
Durch die pansenfüllende Wirkung werden hochenergetische Futtermittel bei der Futteraufnahme verdrängt. Die Heufütterung hat durch die damit verbundenen geringeren Nährstoffaufnahmen reduzierte Leistungen und langsameres Wachstum zur Folge. Aufgrund der Trockenheit und der damit verbundenen knappen Grundfutterversorgung auf den Betrieben rückt das Heu wieder zu­nehmend zur „Streckung“ der Rationen in den Fokus. Im Milchkuhbereich gibt es bei der Fütterung aber einiges zu beachten, um negative Folgen für die Tiere zu verhindern.

Dominik Bützler

Fütterungsberater LandVet

Starke Qualitätsunterschiede

Bei der Fütterung von Heu gibt es einiges zu beachten, da es starke Qualitätsunterschiede gibt. Vor allem die Berg­regionen im Süden sind bekannt für ihre gute Heuqualitäten und die damit verbundene, erfolgreiche Milchproduktion. Doch generell lässt die Qualität des Heus oft noch zu wünschen übrig, da es meist auf extensiven Flächen produziert wird. Deshalb ist es ungeeignet für die Fütterung vieler ­Altersgruppen.
Heu ist nicht gleich Heu. 
Dominik Bützler
Das größte Problem der Heufütterung sieht der Fütterungsberater Dominik Bützler in den oftmals fehlenden Analysen des Futtermittels. Heu kann so schmackhaft sein, dass die Kühe sich vollstopfen oder so schlecht, dass sie es nicht anrühren. Aber die wenigsten Landwirte wissen, was sie ihren Kühen da eigentlich füttern. Analysen zeigen, dass einige Heuqualitäten (6,59 MJ NEL) vergleichbar mit Gras­silagen sind und andere wiederum weniger Energie (3,16 MJ NEL) als Stroh aufweisen (s. Übersicht 1).

Heuqualitäten 2019 bis 2021


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