Qualifizierte Fachkräfte sind rar, das hörten wir nicht zuletzt auf unserer Dairy Tour durch Deutschland. Nicht wenige Milcherzeuger haben in den vergangenen Jahren mehr und mehr auf Automatisierung gesetzt, weil ihnen nicht nur einfach Mitarbeiter, sondern vor allem die qualifizierten Arbeitskräfte fehlen.
Wie findet man selbstständig arbeitende Mitarbeiter mit einem hohen Verantwortungsgefühl? Am einfachsten erscheint es sie selbst auszubilden. Dazu gehört, sich intensiv um...
Qualifizierte Fachkräfte sind rar, das hörten wir nicht zuletzt auf unserer Dairy Tour durch Deutschland. Nicht wenige Milcherzeuger haben in den vergangenen Jahren mehr und mehr auf Automatisierung gesetzt, weil ihnen nicht nur einfach Mitarbeiter, sondern vor allem die qualifizierten Arbeitskräfte fehlen.
Wie findet man selbstständig arbeitende Mitarbeiter mit einem hohen Verantwortungsgefühl? Am einfachsten erscheint es sie selbst auszubilden. Dazu gehört, sich intensiv um sie zu kümmern, sie aber auch mal machen zu lassen, manchmal mit der Gefahr, dass etwas schief gehen kann. Ein Milchkuhhalter formulierte es auf unserer Dairy Tour so: „Man muss den jungen Leuten die Möglichkeit geben sich zu entfalten.“ Sein Ziel ist es, dass ein Lehrling zum Ende der Ausbildung 100 Kühe allein melken kann.
Doch nicht auf allen Betrieben wird viel Energie in die Ausbildung gesteckt. Da werden Azubis oft als günstige Mitarbeiter zum Melken, Boxenreinigen und Gülle fahren angesehen. Dabei sollten Betriebsleiter jedoch immer daran denken, dass sie selbst vielleicht einmal gut ausgebildete Fachkräfte dringend brauchen.
Erfolgreich Mitarbeiter führen: Auf dem Milchhof Reeßum gibt es klare Aufgabenzuteilungen und Verantwortungsbereiche, aber vor allem gegenseitigen Respekt!
Motivation der Auszubildenden fehlt oft
Aber ob eine Ausbildung gelingt, hängt nicht allein von den Ausbildern ab. Auch die Motivation der jungen Menschen und der Wille Neues zu erlernen, entscheidet darüber, welche Fähigkeiten und Wissen für das spätere Berufsleben mitgenommen werden. Daran scheint es des Öfteren zu hapern. Wie sagte mir eine Landwirtin kürzlich: „Regelmäßig verschläft unser Auszubildender und ich muss ihn wecken. Ich habe selbst zwei Teenager, da habe ich keine Lust darauf mich auch noch um den Azubi zu kümmern.“ Hinzu käme, dass gerade Azubis, die selbst von einem Betrieb kommen, gerne mal beratungsresistent seien und „eh wüssten wie es geht“. Diese Haltung macht es auch einem noch so motivierten Ausbilder schwer, die künftigen Milcherzeuger und Herdenmanager auf ihre Aufgaben vorzubereiten.
Aber dranzubleiben, wird sich langfristig lohnen, denn wir brauchen mehr denn je bestens ausgebildete Betriebsleiter und Fachkräfte!
Wie geht „gute Führung“? Das haben Herdenmanager und Betriebsleiter beim Semex-Focus-Seminar diskutiert.