Höhere Proteingehalte mit Mais-Stangenbohnen-Gemenge? 

Vor ein paar Jahren wurde der Anbau von Mais im Gemenge mit Stangenbohnen propagiert. Ziel war auch, den Proteingehalt in den Silagen zu erhöhen. Ist das gelungen?

„Mit dem Anbau von Mais und Stangenbohnen im Gemenge kann ich ein stückweit zusätzliche Eiweißfuttermittel sparen“, ist Peter Schmid* aus Oberschwaben in Baden-Württemberg überzeugt. Schon 15 Jahre ist es her, seitdem sich der Milchkuhhalter mit dem Anbau von Mais im Gemenge mit Stangenbohnen beschäftigt und seit dem Jahr 2018 auch regelmäßig auf seinen Flächen anbaut. Damit ist er einer der wenigen Landwirte mit langjährigen Erfahrungen dazu. Aktuell geht man bundesweit von einer Anbaufläche von etwas über 15.000 ha aus. Davon über 7.500 ha in Niedersachsen. 

Sortenwahl entscheidend 

In diesem Jahr hat er auf einem Drittel seiner Maisfläche, d.h. auf 6 ha, das Gemenge angebaut.  Er kauft das Stangenbohnen-Saatgut als Sortenmix (Fa. Freudenberger) jeweils extra zu und impft die Bohnen selbst. Am Markt sind aber auch fertige Gemenge verfügbar. „Wichtig ist, bei der Sortenwahl der Bohnen den Phasingehalt im Auge zu haben, denn der kann die Futteraufnahme beeinträchtigen“, so Schmids Erfahrung, die auch in Versuchen bestätigt wurde. Laut Andrea Meyer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen habe aber die Züchtung in Sachen Phasin inzwischen Fortschritte gemacht, so dass dieser Parameter kein Hinderungsgrund mehr sein dürfte, das Gemenge anzubauen.  
Das Mischungsverhältnis von Mais zu Bohnen beträgt bei ihm 8:4. Mit dem Einzelkornsägerät bringt er das Gemenge aus.  Versuche mit Mais-Engsaat (Reihenabstand 37,5 cm), d.h. zwei Reihen Mais, dann eine Reihe Bohnen gingen schief, weil die Bohnenranken den Mais nicht gefunden haben. Auch das LTZ Augustenberg empfiehlt auf der Basis von eigenen Anbauversuchen, den Mais mit der üblichen Aussaatstärke zu säen, z.B. mit 8 Pflanzen pro m2. Unter 7,5 sollte man nicht gehen. Der Gemengepartner komme dann oben drauf, so dass letztlich pro m2 10 bis 12 Pflanzen stehen. 
Da die Pflanzenschutz-Möglichkeiten aufgrund der Bohnen eingeschränkt sind, kann der Bestand nur einmal im Vorauflauf mit Herbiziden behandelt werden. Berufskollegen von Schmid haben auch aus diesem Grund mit dem Anbau des Gemenges wieder aufgehört. Denn die Ernteeinbußen waren durch die Unkrautbelastung offenbar doch zu hoch. Auf der anderen Seite berichtet die Beratung, dass der Unkrautdruck durch den früheren Reihenschluss geringer sei als in Reinbeständen. 


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