Elite Dairy Tour 2021
Ganz viel Lust auf Kühe
Die Weichen für hohe Leistungen werden schon im Kälberalter gelegt, davon ist Steffen Trede überzeugt. Ein Grund für ihn, hier zu investieren.
Nienborstel (Schleswig-Holstein): Der Border-Collie läuft in großen Kreisen um die kleine Kuhgruppe. Die Kühe setzen sich, Schritt für Schritt, aufgereiht wie auf eine Schnur Richtung Stall in Bewegung. Steffen Trede (28 Jahre) und seine Eltern Ursula und Rolf Trede lassen alle Tiere von den abgesetzten Kälbern bis hin zu den hochleistenden Kühen weiden. Trotz Weidegang erzielen Tredes eine Auslastung am Melkroboter von sage und schreibe 2.500 kg pro Tag und eine Jahresmilchleistung von 11.900 kg! Einer der Gründe, warum wir uns die Kühe, den Stall und das Management der Familie im Rahmen der Elite Dairy Tour im hohen Norden einmal näher angeschaut haben.
Betriebsspiegel
140 Kühe
11.900 kg Milch
140 Hektar, davon 45 ha Mais
3 Ak und ein Azubi
Mehr Infos zum Betrieb Trede sehen Sie auf Facebook (Elite Magazin) und auf Instagram (elite_melker).
Erst einmal nur die Hochleistenden
Eigentlich wollten Tredes bereits im Jahr 2016 schon in automatische Melktechnik investieren, denn das Melken im alten 2 x 6 Fischgräten-Melkstand dauerte zu dem Zeitpunkt mehr als drei Stunden pro Melkzeit. Doch die Milchpreiskrise machte ihnen, wie so vielen anderen Betrieben, einen Strich durch die Rechnung. „Wir haben diese Zeit aber intensiv genutzt, um uns mit der Technik zu beschäftigen“, so Steffen Trede.
Im Jahr 2018 kauften sie einen Melkroboter für ihre 140 Kühe. „Wir haben erst einmal nur in einen Roboter für die hochleistenden Kühe investiert.“ Für diesen Schritt gab es zwei gute Gründe: „Unser Ziel ist es langsam und gesund zu wachsen. Liquide bleiben ist entscheidend, deshalb steigen wir nur Schritt für Schritt auf automatisches Melken um.“ Außerdem wollten sie erst einmal Erfahrungen sammeln, bevor sie die gesamte Herde auf automatisches Melken umstellen.

Tredes haben zuerst einmal nur in einen Melkroboter für die hochleistenden Kühe investiert. (Bildquelle: Hünnies)
Die Kühe am Laufen halten
Derzeit versorgt der Roboter ausschließlich die hochleistende Gruppe, die in der Regel aus 55, maximal 60 Kühen besteht. Die Frischmelker und niedrigleistenden Kühe werden derzeit noch in der Fischgräte zweimal täglich reihum von den Familienmitgliedern gemolken. „Auch Kühe mit Euterentzündungen nehmen wir aus der Melkroboter-Gruppe heraus. Am Roboter behandeln wir keine Kuh.“
Neben der hohen Durchschnittsleistung der Roboterkühe von 45 kg ist das separate Melken der Frischmelker und kranken Kühe sicherlich ein Grund, für die gute Auslastung des Roboters. Doch allein mit diesen Punkten lässt sich die konstante Leistung am AMS nicht erklären.

Die Kühe laufen sehr gut, ein Grund ist die gute Klauengesundheit. (Bildquelle: Hünnies)
„Ein weiterer Grund ist sicherlich, dass die Kühe sehr gut laufen. Mehr als ein, maximal zwei Kühe brauchen wir morgens nicht...
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