Elite Dairy Tour 2022
„Die Arbeit muss Spaß machen“
Bei der Familie Nunnenkamp sorgen gesunde Kühe mit guter Leistung für Freude an der Arbeit. Eine Besonderheit ist die Kombination aus Melkroboter und Melkstand.
In der hochstehenden Mittagssonne fällt kein Schatten auf die Baustelle vor dem Kuhstall. Ächzend und schwitzend wird Baumaterial auf das Gerüst gereicht, was sich bis zum Giebel vom Gebäude streckt. Ein Kraftakt in der Sommerhitze. „Irgendeine Baustelle ist immer“, resümiert Dietrich Nunnenkamp. „Aber es muss ja voran gehen.“ Zusammen mit seinem Bruder und den Eltern bewirtschaftet er den Milchkuhbetrieb mit 160 Milchkühen, der eigenen Nachzucht und 138 Hektar Außenwirtschaft.
Betriebsspiegel
- 160 Milchkühe, 190 Jungtiere (weiblich) und ein Deckbulle
- Herdenschnitt von 40 kg bei 3,93 % Fett und 3,38 % Eiweiß
- 138 ha : 47 ha Silomais, 12 ha Winterweizen, 19 ha Wintertriticale, 9 ha Wintergerste, 29 ha Ackergras, 4 ha Blüh- und Uferrandstreifen und 19 ha Dauergrünland
- Ak gesamt: 4
Betriebsentwicklung
Dass es bei den Nunnenkamps schon immer voran geht, sieht man an den Wachstumsschritten, die noch heute die Stallgebäude prägen. Am Wohnhaus angegliedert befindet sich der ehemalige Anbindestall im Altgebäude, in dem jetzt die Bullenkälber die ersten zwei Wochen in großzügigen Holzbuchten untergebracht sind. „Bevor der Anbindestall eingerichtet wurde, standen die Kühe, wie früher üblich auf der Diele“, erklärt Dietrich. 1963 sattelte die Familie auf Milchkühe im „größeren Stil“ um. Auf die 24 Kühen im Anbindestall erfolgte 1967 die Erweiterung auf 42 Plätze und 1980 der Bau des Boxenlaufstalls mit 100 Liegeboxen, wovon 60 für Milchkühe und 40 für Jungvieh genutzt wurden.
„Der erste Wachstumsschritt kam, als absehbar war, dass mein Vater in den Betrieb einsteigen wird“, erzählt Dietrich. Als feststand, dass er und sein Bruder den Hof weiterführen werden, investierten sie 2012 erneut. Den Boxenlaufstall erweiterten die Nunnenkamps auf 120 Milchkuhplätze. Sie richteten außerdem einen Strohstall für die Transit- und „Special-Needs“-Kühe ein und installierten zusätzlich zum alten Melkstand zwei Melkroboter.
Unkompliziert melken am Melkroboter
„Bevor wir die Melkroboter eingebaut haben, lagen wir im Schnitt bei 36 kg. Mit den Robotern ging es dann schnell Richtung 40 Liter“, sagt Dietrich. Hier werden die unkomplizierten Kühe, die „einfach laufen“, gemolken. „Dadurch haben wir im Boxenlaufstall viel Ruhe und müssen die Herde selten stören.“
Die zwei Roboter liegen zentral im Stall. „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, die Roboter in der Mitte des Stalls nah beieinander zu platzieren und keine Gruppen abzutrennen. Wir beobachten häufig, dass die Kühe, wenn eine Seite belegt ist, zum anderen Roboter gehen.“ Dietrich schätzt die Flexibilität und Ruhe in der Herde, die dadurch entsteht. Gerade schließt sich hinter einer Kuh...
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