Tiergesundheit
Risiko Nachgeburt
Das vermehrte Auftreten von Nachgeburtsverhalten ist ein Signal für Fütterungs- und Managementfehler im Transitbereich. Tipps zur Prophylaxe!

Während der Trächtigkeit liegt das Kalb geschützt in der flüssigkeitsgefüllten Fruchtblase. Nach der Kalbung werden dann mithilfe der Nachwehen die Eihäute ausgestoßen (Nachgeburt). Lösen diese sich nicht innerhalb von 12 bis 24 Stunden nach der Geburt, spricht man von Nachgeburtsverhalten.
Bakterien können dann über die geöffneten Geburtswege in den Uterus der Kuh eindringen. Sie führen zur Gebärmutterentzündung (Metritis) und setzen Gifte frei. Die Kuh wird krank und die Futteraufnahme sinkt. Später wird die Infektion chronisch und die Kuh ist zum Zeitpunkt der künstlichen Besamung nicht sauber (eitriger Ausfluss). Der Besamungszeitpunkt verschiebt sich. Zusätzlich führt der infektionsbedingte Rückgang der Futteraufnahme rund um die Kalbung zu Energiemangel mit anschließender Ketose, mit entsprechender Leberbelastung. Dadurch steigt das Risiko für Labmagenverlagerungen.
Nachgeburtsverhalten und die Folgeerkrankungen wirken sich also negativ auf die Gesundheit, Leistung und den Verbleib des Tieres aus. Damit sich die Gesundheitsprobleme nach der Geburt gar nicht erst aufschaukeln, ist die Prophylaxe der Nachgeburtsverhaltung von zentraler Bedeutung.

Die Nachgeburt sollte innerhalb von 12 bis 24 Stunden nach der Kalbung abgehen. (Bildquelle: Veauthier)
„Alles was die Futteraufnahme steigert, dient der Prophylaxe.“
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