Phytotherapie

Milchfieber ­vorbeugen!

Calcium-Mangel im geburtsnahen Zeitraum ist eine häufige Stoffwechselkrankheit (Milchfieber), die Folgeerkrankungen begünstigt.

Acht bis zehn Prozent aller Milchkühe erkranken zu Beginn der Laktation an einer klinischen Gebärparese (Milchfieber). Die Kosten dafür betragen rund 350 € pro Kuh. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. 30 % der Frischmelker leiden an subklinischem Milchfieber. Die Folgen von Milchfieber sind vielfältig, denn ein Calcium-Mangel erhöht u. a. das Risiko für Labmagenverlagerungen, Metritis und steigert das Abgangsrisiko in der Frühlaktation, weil die Funktionalität der Skelettmuskulatur und der glatten Muskulatur beeinträchtigt ist. Zudem erkranken „Milchfieber-Kühe“ später häufiger an einer ­Mastitis, auch werden sie im Schnitt fünf Tage später tragend. Nicht zu unterschätzen ist der Milchverlust, der bis zu 2.000 kg betragen kann.

Vorbeugung

Alle Prophylaxemaßnahmen zielen auf eine ­Erhöhung der Calciumverfügbarkeit durch eine verbesserte Resorption im Darm und Mobilisation aus den Knochen sowie eine geringere Calcium-Ausscheidung ab.
Die Calcium-Konzentration erreicht ihren Tiefstwert 12 bis 24 Stunden nach der Geburt. Dies ist dadurch bedingt, dass Calcium durch ­Kolostrum entzogen wird und nicht genügend „nachgeliefert“ werden kann. Der Calcium-Gehalt im Blutserum liegt bei ausgewachsenen Rindern in der Regel zwischen 2,0 und 2,5 mmol/l.
Die beste Prophylaxe besteht aus einer …
  • Knappen Calcium-Versorgung in der Trockenperiode
  • Einer kaliumarmen Ration (wichtig insbesonders bei Grassilage betonten Rationen)
  • Der Vermeidung von Stress

Therapie

Die festliegenden Kühe in Seitenlage ­unbedingt aufrichten, Calciumgabe (500 ml einer 24 %igen Lösung über mindestens zehn Minuten intravenös) sowie zusätzlich Kreislauf- und Stoffwechselanregung. Auch das Drenchen von ­lauwarmem Wasser hat sich bewährt.
Wenn die festliegenden Kühe nicht auf eine Calcium-Gabe reagieren, muss von einem ­Phosphor- und/oder Magnesiummangel aus­gegangen werden (atypisches Festliegen). In ­solchen Fällen ist der Tierarzt zurate zu ziehen.


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