Untypisches Milchaufkommen verunsicht im Großhandel

Das Milchaufkommen in Deutschland entwickelt sich in diesem Jahr sehr zögerlich, die kühle Witterung sowie die hohen Preise für Futtermittel werden als Ursache genannt. Den saisonalen Peak der Milchanlieferungen an die deutschen Molkereien sowie in den EU-Nachbarländern erwarten Marktanalysten in 2021 entsprechend spät, erst Ende Mai. Damit bleiben die verfügbaren Milchmengen vorerst vergleichsweise gering, bei gleichzeitig robuster Nachfragesituation. Diese untypische Entwicklung verunsichert derzeit im Großhandel für Milchprodukte:
  • So halten sich die industriellen Nachfrager laut der Süddeutschen Butter- und Käsebörse mit Käufen etwas zurück, insbesondere bei Butter und Sahne, aber auch bei Milchpulver. Denn die Käufer erwarten mit saisonal steigenden Milchmengen ein größeres Angebot und damit sinkende Preise.
  • Gleichzeitig erwarten die Hersteller (Molkereien) jedoch bei wahrscheinlich bald steigenden Temperaturen einen höheren Milchbedarf für die Produktion von Frischeprodukten. Und der widerum könne die „Konkurrenz um die Rohmilch“ wieder intensiveren, also auch für die Butterherstellung. Dann ist eher wieder mit höheren Produktpreisen zu rechnen.
Quelle: AgE, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V., ZMB