FrieslandCampina: Ergebnisse erheblich unter Druck

Die Marktbedingungen haben sich für den niederländischen Molkereikonzern FrieslandCampina im ersten Halbjahr 2023 gegenüber 2022 verschlechtert. Eine Ursache dafür war, dass der ausbezahlte Milchpreis an die Mitglieder höher war als die stark gesunkenen Marktpreise für Basismilchprodukte, vor allem für Käse und Butter. „Teure Bestände mussten in einem rückläufigen Markt für Molkereiprodukte verkauft werden“, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Verringert hätten sich außerdem die Mengen infolge des Marktrückgangs durch Kaufkraftverlust und eine Verlagerung der Verbraucherausgaben zu Hausmarken.
Der bessere Geschäftsverlauf im Segment Inhaltsstoffe und spezialisierte Ernährung konnte die Delle im Bereich Nahrung & Getränke nicht aufwiegen. Laut CEO van Karnebeek habe deshalb jetzt die Verbesserung der Rentabilität oberste Priorität. So wurden z.B. kurzfristige Kosteneinsparungen durchgeführt.
Die Zahlen des 1. Halbjahres in Kürze:
- Die Umsatzerlöse stiegen um 4,6 % auf 6,9 Mrd. Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Verantwortlich dafür seien bereits durchgeführte Preiserhöhungen.
- Das Betriebsergebnis sank im 1. Halbjahr 23 gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr 2022 um ganze 85,7% auf 47 Mio. €! Der Halbjahresüberschuss betrug 8 Mio. €, was einem Rückgang von 94,2 % entspricht. Höhere Zinsen, ungünstige Wechselkurse, Kaufkraftverlust und eine Verlagerung der Verbraucherausgaben trugen zu den niedrigeren Ergebnissen bei.
- Der Garantiepreis für die Erzeuger war im 1. Halbjahr 2023 etwas höher als im Vorjahr und betrug 49,96 €/kg.
Der Konzern erwartet für das 2. Halbjahr, dass sich die Erzeugerpreise und die Preise für die Basismilchprodukte wieder mehr annähern. Außerdem wird von einem anhaltenden Druck auf die Mengen infolge Inflation und Kaufkraftverlust ausgegangen.
Quelle: FrieslandCampina