Weide

Endoparasiten: Zum Aufstallen entwurmen!

Zum Zeitpunkt des Aufstallens im Herbst sollte die Tiere entwurmt, um die letzten Wurmstadien abzutöten, damit die Tiere "sauber" in den Stall gehen.

Endoparasiten verursachen nicht nur chronische Entzündungen, sondern können auch zum Tod führen. Fruchtbarkeitsstörungen, Abort und Stoffwechselstörungen sind nur einige Folgeerscheinungen.

400 Liter Milchverlust durch Parasiten

Gerade in sehr regnerischen Sommern, stellt der Lebergel eine besondere Gefahr dar. Die Zwergschlammschnecke, welche von ihm als Zwischenwirt benutzt wird, bevorzugt feuchte Biotope. Sie hat sich daher unter der günstigen Witterung in diesem Jahr gut vermehren können. Somit ist mit einer erhöhten Leberegelinfektionsrate zu rechnen. Etwa 400 Liter Milchverlust je infizierter Kuh können die Folge sein.

Mögliche Symptome für einen Parasitenbefall sind:

  • Struppiges Fell, matt, eingefallen
  • Abgemagerter Zustand
  • Rückgang der Milchleistung
  • Rückgang der Futteraufnahme
  • Veränderte Kotkonsistenz
  • Fruchtbarkeitsstörungen, Aborte
  • Husten, Nasenausfluss, Atemnot (Lungenwurm)

Weitere Informationen und Parasiten finden Sie auf weide-parasiten.de

Um herauszufinden, ob das Tier tatsächlich befallen ist, nimmt man eine Kotprobe. Darin befinden sich, sollte ein Parasit vorliegen, dessen Eier bzw. Larven. Je nachdem in welchem Stadium sie sich befinden, wird die entsprechende Behandlungsstrategie entwickelt.

Einzelkotproben nehmen! 

Bei der Einzelkotprobenahme gibt es folgendes zu beachten:

  • Am besten direkt frisch aus dem Rektum
  • Vom Einzeltier
  • Min. 30-40g Kot
  • Proben beschriften: Tier, Datum, Betriebsname
  • Kühl lagern
  • Schnellstmöglich versenden
  • Versandtag so wählen, dass Proben nicht über das Wochenende im Briefkasten liegen
  • Korrekte Verpackung:
       Probengefäß: auslaufsicher, am besten Schraubverschluss
       Schutzgefäß: auslaufsicher mit saugfähigem Polstermaterial
       Außenverpackung: wasserdicht, min. 10x10 cm groß, Faltschachtel oder reißfeste     Versandhülle, Absender und Empfänger benannt
       Untersuchungsantrag des jeweiligen Instituts (Download im Internet)

Detailliertere Angaben erhalten Sie hier.

Parasitendruck mindern, Infektionsquellen minimieren

Um den Parasitendruck auf den Weideflächen zu mindern und Infektionsquellen zu minimieren empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  • Geeignetes Weidemanagement, d.h.: regelmäßiger Wechsel der Weide zwischendrin Schnittnutzung, um die Larvenmenge zu reduzieren Beweidungspause von 12 Wochen einhalten
  • Natürliche Abwehr stärken
  • Mineralstoffversorgung sichern
  • Geringe Besatzdichte
  • Regelmäßige Kontrolle des Parasitenstatus

Ausführende Angaben zum nachhaltigen Weidemanagement finden Sie auf dieser Seite.

Quelle:
www.weide-parasiten.de
www.kuhgesundheit.de
StuA Aulendorf
Berabeitet: Laura Henn

Ein hoher Weideanteil in der Ration, ohne dass die Milch in den Keller geht, ist eine Herausforderung. Tipps, wie das gelingen kann.


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