Viehzählung Mai 2024
Zahl der Milcherzeuger sinkt erstmals unter 50.000
Der Strukturwandel nimmt wieder an Fahrt auf. Erstmals wurden weniger als 50.0000 Milchkuhbetriebe gezählt. Auch die Anzahl der Milchkühe ist weiter rückläufig.
Der Strukturwandel in der Milchviehhaltung in Deutschland hat sich im bisherigen Verlauf von 2024 fortgesetzt und im Vergleich zum Vorjahr sogar verstärkt. Im Mai 2024 wurde …
- …nur noch in 49.452 Milchkuhbetrieben gemolken!
- … verringerte sich die Anzahl der Milchviehhaltungen um 4,3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat (Vorjahr: -3,7 %) und hat somit erstmals die Marke von 50.000 unterschritten.
- … ist die Zahl der Milchkühe je Haltung weiter gestiegen. Mittlerweile werden im Bundesdurchschnitt 74,2 Kühe pro Betrieb (Haltung) gemolken.
- … standen 60 % der Kühe in Ställen mit mindestens 100 Kühen. Der Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert geblieben.
Auffällig ist, dass in allen Größenklassen weniger Haltungen registriert wurden als im Vorjahr um die gleiche Zeit. Am stärksten geschrumpft sind Ställe mit 10 bis 49 Kühen. Am niedrigsten war die Abnahmerate bei den Haltungen mit 100 bis 199 Kühen. Aber auch bei den Ställen mit 200 Kühen und mehr, deren Anzahl bis 2023 noch gewachsen war, hat ein Rückgang eingesetzt.
Rückblick: Vor zehn Jahren, am Zähltag im Mai 2014 wurde noch in 77.669 Milchkuhbetrieben gemolken, somit errechnet sich ein Rückgang von 28.217 Haltungen. bzw. Milcherzeugern.
Milchkuhbestand um 2,8 % gesunken
Die Milchkuhbestände sind flächendeckend geschrumpft, im Mai wurden 3,668 Mio. Milchkühe im Bundesgebiet gezählt und damit 2,8 % weniger als im Vorjahresmonat. Dies war die größte Abnahme in den letzten zehn Jahren. 2023 hatte sich der Abbau des Milchkuhbestandes vermutlich aufgrund der außergewöhnlich hohen Milchpreise Ende 2022 und Anfang 2023 vorübergehend verlangsamt.
Regional variieren die Abnahmeraten. In den ostdeutschen Bundesländern war der Herdenabbau mit durchschnittlich 3,4 % etwas stärker ausgeprägt als im ehemaligen Bundesgebiet mit 2,7 %.
In den beiden süddeutschen Bundesländern Baden-Württemberg (-1,6%) und Bayern (-1,9%) lagen die Rückgänge unter der Zwei-Prozent-Marke und waren damit am niedrigsten. In Mecklenburg-Vorpommern fiel die Verringerung der Kuhzahlen mit 2,2 % ebenfalls unterdurchschnittlich aus. In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Thüringen wurden die Kuhherden in dem Umfang verkleinert, der etwa dem Bundesdurchschnitt entspricht. In den übrigen Bundesländern waren die Abstockungen überdurchschnittlich, wobei die Raten in Schleswig-Holstein (-5,0 %), Sachsen-Anhalt (-5,5 %) und im Saarland (-6,7%) am höchsten waren.
Rückblick: Vor zehn Jahren, am Zähltag im Mai 2014 wurde noch in 4.311.376 Milchkühe gezählt, somit errechnet sich ein „Schwund“ von 643.086 Milchkühen in den letzten zehn Jahren.
Quelle: Destatis, ZMB
Mehr zu dem Thema