Von Januar bis September 2023 hat sich die Verbrauchernachfrage nach Milchprodukten deutlich verändert. Das geht aus aktuellen Zahlen des GfK-Haushaltspanels hervor, die die AMI in einem aktuellen Bericht zusammengefasst hat. Die Nachfrage nach Konsummilch ist um 4,6 % gesunken. Auch Milchgetränke wie Trinkjoghurt oder Buttermilch landeten seltener im Einkaufswagen (-5,1 %). Ebenso griffen die Käuferinnen und Käufer etwas seltener zu Quark (-0,3 %). Mehr nachgefragt wurden hingegen Joghurt...
Von Januar bis September 2023 hat sich die Verbrauchernachfrage nach Milchprodukten deutlich verändert. Das geht aus aktuellen Zahlen des GfK-Haushaltspanels hervor, die die AMI in einem aktuellen Bericht zusammengefasst hat. Die Nachfrage nach Konsummilch ist um 4,6 % gesunken. Auch Milchgetränke wie Trinkjoghurt oder Buttermilch landeten seltener im Einkaufswagen (-5,1 %). Ebenso griffen die Käuferinnen und Käufer etwas seltener zu Quark (-0,3 %). Mehr nachgefragt wurden hingegen Joghurt (+0,8 %), Butter (+1 %) und Käse (+1,2 %).
Besonders interessant: Insgesamt stieg die Nachfrage nach deutscher Butter um 12,5 %, während Ware aus Irland (-24,4 %) und den Niederlanden (-51 %) aufgrund höherer Preise weniger nachgefragt wurde.
Ein Einfluss für das veränderte Einkaufsverhalten dürften die gestiegenen Preise sein. Für Konsummilch gaben die Verbraucher rund 15 % mehr aus als im Vorjahr, für Käseprodukte 16,7 %. Die durchschnittlichen Ausgaben für Joghurt stiegen sogar um 26,2 %.
Was bedeutet das für den Milchmarkt?
Der deutsche Milchmarkt ist stark exportorientiert. Im vergangenen Jahr gingen rund 38,1 % der produzierten Milchmenge ins Ausland (Quelle: BLE). Leichte Veränderungen im inländischen Konsumverhalten können so ausgeglichen werden. Auch in den ersten drei Quartalen wurden laut Statistischem Bundesamt mehr Milchprodukte exportiert als im Vorjahreszeitraum.
Das Problem im ersten Halbjahr 2023 war jedoch die fehlende Nachfrage auf dem Weltmarkt. Gleichzeitig wurde in Deutschland wieder mehr Milch produziert. Von Januar bis September erfassten die Molkereien rund 2,2 % mehr Milch. Dieses Ungleichgewicht führte zu einem Preisrückgang, der sich auch auf die Milcherzeugerpreise auswirkte. Mittlerweile hat sich der Markt etwas stabilisiert.
Milchmenge deutlich unter dem Vorjahresniveau
Die Milchmenge nähert sich derzeit ihrem saisonalen Tiefpunkt. Anfang November ging die produzierte Menge innerhalb einer Woche um 0,3 % zurück und liegt nun deutlich unter der Vorjahresmenge (- 1,3 %). Das geht aus Zahlen der ZMB hervor.
Butterpreise erneut gestiegen
Die Butterpreise für abgepackte Ware (250 g-Päckchen) sind in der letzten Woche nochmals gestiegen auf eine Spanne von 5,68 – 5,90 €/kg (siehe Grafik). Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. berichtet von einer sehr guten Nachfrage. Auch für Blockbutter setzten sich bei knapper Verfügbarkeit höhere Preise durch.
Der Markt für Magermilchpulver entwickelt sich ebenfalls stabil, wobei derzeit von einem ruhigen Verlauf berichtet wird. Die Preise für Ware in Futtermittelqualität hielten sich in der 45. Für Ware in Lebensmittelqualität setzten sich höhere Preise durch (siehe Grafik).
Spotmilchpreise fast bei 50 Cent
Die Spotmilchpreise kletterten laut DCA Berichterstattung Mitte November um 1,25 € auf einen Bundesdurchschnitt von 48,50 €/100 kg. In Süddeutschland liegt der Durchschnitt mit 49,00 €/100 kg wieder fast bei 50 Cent. In Norddeutschland sind die Preise mit durchschnittlich 48,00 €/100 kg etwas niederiger.
Quelle: u.a. GfK Haushaltspanel, AMI, ZMB, Trigona Dairy Trade, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, DCA