Milchproduktion in der EU
Von Januar bis August 2023 lag die Milchanlieferung in der EU-27 um 0,7 % über dem Vorjahresniveau. Das geht aus Zahlen von Eurostat hervor, die die AMI aktuell zusammengefasst hat. Insgesamt standen den europäischen Molkereien 99,4 Mio. t Milch zur Verfügung.
Davon stammt 22 % aus Deutschland. In der Bundesrepublik wird im Vergleich zu den anderen EU-Mitgliedsländern am meisten Milch produziert. Und die Menge ist im Zeitraum von Januar bis August 2023...
Milchproduktion in der EU
Von Januar bis August 2023 lag die Milchanlieferung in der EU-27 um 0,7 % über dem Vorjahresniveau. Das geht aus Zahlen von Eurostat hervor, die die AMI aktuell zusammengefasst hat. Insgesamt standen den europäischen Molkereien 99,4 Mio. t Milch zur Verfügung.
Davon stammt 22 % aus Deutschland. In der Bundesrepublik wird im Vergleich zu den anderen EU-Mitgliedsländern am meisten Milch produziert. Und die Menge ist im Zeitraum von Januar bis August 2023 nochmal um 2,4 % gestiegen.
Gerade befindet sich die Milchanlieferung im saisonalen Abwärtstrend. Im November wird erfahrungsgemäß der Tiefpunkt erreicht (siehe Grafik).
Auch andere EU-Länder steigerten von Januar bis August 2023 ihre Produktion:
- Niederlande: + 2,6 % (drittgrößte Milchproduzent der EU-27)
- Belgien: + 10 %
- Polen: +1,9 % (Anteil an der Gesamtproduktion von 9 %)
Allerdings gab es auch Länder, in denen deutlich weniger Milch produziert wurde. Darunter:
- Frankreich: -2,3 %. Frankreich ist nach Deutschland der zweitgrößte Milchproduzent mit einem Anteil an der Gesamtproduktion von 15 %.
- Italien: -1,2 %
- Irland: -0,9 %
Wie geht es weiter?
Auch wenn in der EU-27 bisher insgesamt mehr Milch produziert wurde, zeigt sich, dass der Abstand zum Vorjahr immer geringer wird. Im Januar betrug die Differenz zur Vorjahresmenge noch 1,1 %. Im August ist die Differenz auf 0,3 % geschrumpft.
Somit steht den Molkereien immer weniger Milch zur Verfügung. Das macht sich auch auf dem Rohstoffmarkt bemerkbar:
Preise ziehen an!
Die Preise für Magermilchpulver kletterten in der 42. Kalenderwoche nochmals aufwärts. Sowohl für Ware in Futter- als auch in Lebensmittelqualität setzten sich höhere Preise durch. „Bei den Werken gehen immer wieder weitere Anfragen ein“, berichtet Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB in einem aktuellen Marktbericht. Die Produktion von frischer Ware sei niedrig, da in den vergangenen Wochen viel Rohstoff in die Produktion von Frischprodukten und Käse gegangen ist. „Damit haben sich auch die im Sommer noch vorhandenen Bestände rasch verringert“, schreibt die Marktexpertin.
Auch die Butterpreise ziehen aufwärts. Das 250-Gramm-Päckchen blieb kontraktbedingt bei sehr guter Nachfrage bei der selben Spanne wie in der Vorwoche. Aber lose Markenbutter (25-kg) wurde bei sehr knappen Angebot für 4,68 - 4,99 € gehandelt. Das ist ein Plus von 3 bis 9 Cent am unteren und oberen Ende der Preisspanne.
Spotmilchpreise stagnieren
Am Spotmarkt halten die Preise ihr Niveau der Vorwoche von 45,00 €/100 kg. Das geht aus aktuellen Zahlen der DCA hervor. Im Süden Deutschlands liegt der Spotpreis weiterhin bei 46,50 €/100 kg. Im Norden mit 44,50 €/100 kg etwas darunter.
Quellen: u.a. Trigona Dairy Trade, MIV, ZMB, AMI, Süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten e.V., DCA
Seit Mitte August sind in allen deutschen Bundesländern Infektionen mit BTV 3 bestätigt. Was bedeutet der Ausbruch der Blauzungenkrankheit und wie geht es weiter?