Kieler Rohstoffwert steigt um 4,2 Cent
Der Kieler Rohstoffwert Milch gilt als guter Indikator für die Milchpreisentwicklung in den kommenden Monaten. Im Oktober steigt der Wert um 4,2 Cent auf 39,2 Cent/kg. Der Anstieg ist auf die im letzten Monat gestiegenen Preise für Butter (+5,7%) und Magermilchpulver (+14,1%) zurückzuführen.
Milcherzeugerpreise bleiben stabil
Die Prognose der Vormonate bestätigt sich - die Erzeugerpreise für konventionell und ökologisch erzeugte Milch bleiben...
Kieler Rohstoffwert steigt um 4,2 Cent
Der Kieler Rohstoffwert Milch gilt als guter Indikator für die Milchpreisentwicklung in den kommenden Monaten. Im Oktober steigt der Wert um 4,2 Cent auf 39,2 Cent/kg. Der Anstieg ist auf die im letzten Monat gestiegenen Preise für Butter (+5,7%) und Magermilchpulver (+14,1%) zurückzuführen.
Milcherzeugerpreise bleiben stabil
Die Prognose der Vormonate bestätigt sich - die Erzeugerpreise für konventionell und ökologisch erzeugte Milch bleiben nach ersten Hochrechnungen der AMI im September vorerst stabil.
In Sachsen steigen die Preise am stärksten!
Im Vergleich der Bundesländern hat Bayern die Nase vorn. Die Milchpreise liegen dort im September nach Schätzungen der AMI im Mittel bei 45,0 Cent/kg. Das Schlusslicht der Tabelle bildet Schleswig-Holstein mit durchschnittlich 36,7 Cent/kg.
In fast allen Bundesländern sind die Milchpreise im vergangenen Monat gestiegen. Am stärksten in Sachsen mit einem Plus von 1,0 Cent/kg auf 40,7 Cent/kg. Nur in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Niedersachsen stiegen die Preise nicht.
Knappes Angebot, gute Nachfrage
Die Ursache für die positive Entwicklung ist vor allem auf den Kurswechsel an den Rohstoffmärkten zurückzuführen. Die Preise für Käse, Butter und Pulver sind in den letztem Wochen nach Berichterstattung der Süddeutschen Butter- und Käsebörse e.V. Kempten deutlich gestiegen.
Es ist schwer zu erklären, warum der Markt so ist, wie er ist: Weniger Milch als erwartet und mehr Nachfrage als erwartet.
Rik Loeters, Geschäftsführer Trigona Dairy Trade
Milchmenge geringer als im Vorjahr
Ein Grund für den Kurswechsel ist in der heimischen Produktion zu suchen. Die an die Molkereien gelieferte Milchmenge sinkt derzeit saisonal und stärker als erwartet. Mitte Oktober ist die produzierte Milchmenge innerhalb einer Woche um 1,1 % zurückgegangen. Sie liegt damit um 0,4 % unter dem Vorjahresniveau. Das Angebot wird knapper.
Blick ins Ausland: Neuseeländische Milcherzeuger unter finanziellem Druck
Nach dem jüngsten Bericht der neuseeländischen Zentralbank besteht die Sorge, dass die neuseeländischen Milcherzeuger in Zukunft Schwierigkeiten haben könnten, ihre Bankkredite zu bedienen. Hauptursache dafür sind steigende Betriebskosten und sinkende Einnahmen, wie im Financial Stability Report erläutert wird. Das schreibt die ZMB in einem aktuellen Marktbericht.
Insbesondere der Nachfragerückgang in China, dem Hauptabsatzmarkt für neuseeländische Milchprodukte, hat dazu beigetragen, dass die Preise für Milchprodukte, Fleisch und Forstprodukte im Vergleich zum Vorjahr um 8-20 % gefallen sind. Trotz der Bemühungen, die Verschuldung des Sektors zu reduzieren, rechnet die Reserve Bank für das kommende Jahr mit höheren Ausfallraten bei Kreditnehmern im Milchsektor, insbesondere wenn die niedrigen Preise anhalten.
Quellen: u.a. Trigona Dairy Trade, MIV, ZMB, AMI, Süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten e.V., DCA