Zum Ende der Woche hin überrascht Aldi mit einer satten Erhöhung der Endverbraucherpreise für Vollmilch seiner Eigenmarken um 17 ct auf 1,09 € pro Liter. Damit gibt der Discounter letztlich das Ergebnis der neuen Kontrakte an die Verbraucher weiter.
Der Preisaufschlag gegenüber dem Jahreswechsel beträgt nun laut Verband der Milcherzeuger in Bayern (VMB) 29 ct/Liter. Fettarme Milch kostet jetzt bei den Handelsmarken 99 ct/Liter. Die teuerste „Sondermilch“ bei den Eigenmarken...
Zum Ende der Woche hin überrascht Aldi mit einer satten Erhöhung der Endverbraucherpreise für Vollmilch seiner Eigenmarken um 17 ct auf 1,09 € pro Liter. Damit gibt der Discounter letztlich das Ergebnis der neuen Kontrakte an die Verbraucher weiter.
Der Preisaufschlag gegenüber dem Jahreswechsel beträgt nun laut Verband der Milcherzeuger in Bayern (VMB) 29 ct/Liter. Fettarme Milch kostet jetzt bei den Handelsmarken 99 ct/Liter. Die teuerste „Sondermilch“ bei den Eigenmarken ist jetzt die Weidemilch mit 1,45 €/Liter. Und auch für die Biomilch-Produkte der Eigenmarken ging es endlich nach oben: Vollmilch notiert hier nun bei 1,69 €/Liter, fettarme Milch bei 1,59 €.
Molkereien prüfen, auf Erdöl umzusteigen
Die Diskussion, wie lange noch Gas zur Verfügung steht, verunsichert viele Molkereien. Mit Hochdruck prüfen sie ihre Möglichkeiten, rasch auf Erdöl oder andere Energiequellen umsteigen zu können. Nicht alle haben noch einen Öltank und können daher problemlos und vor allem in kurzer Zeit umsteigen. Nicht gesichert ist außerdem, ob und welche Molkereien bei einer Gasknappheit von der Bundesnetzagentur wirklich – wie bereits in der Corona-Krise – als systemrelevant eingestuft werden. „Darauf haben wir letztlich keinen Einfluss“, sagt ein Molkereivertreter gegenüber Elite.
Minus bei der Anlieferung
Gegenüber der Vorwoche ging die Milchanlieferung saisonal bedingt aber vermutlich auch durch die höheren Temperaturen weiter um 0,7 % zurück. Das sind ein Rückstand von 1 % gegenüber Woche 24 im Jahr 2021.
Pulver wieder schwächer
- Magermilchpulver: Gegenüber der Vorwoche haben die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittel- und Futtermittelqualität leicht nachgelassen. Die Urlaubszeit hat die Märkte insbesondere für Magermilchpulver beruhigt. Die Nachfrage ist verhalten und die Käufer warten offenbar ab. Zu groß ist zudem die Unsicherheit über die weitere Entwicklung von Angebot und Bedarf. Bei Vollmilchpulver ist ebenfalls ein Preisdruck festzustellen. Laut ZMB in Berlin lassen sich die Preisforderungen insbesondere für deutsche Ware immer schwerer durchsetzen.
- Butter: Für Butter stellt die Süddeutsche Butter- und Käse-Börse zuletzt eine gute Nachfrage mit steigenden Preisen fest. Aktuell beträgt die amtliche Notierung für Markenbutter geformt, 250 g bei 7,22 bis 7,49 €/kg. Die Analysten erwarten durch den Ferienbeginn in NRW einen Rückgang des heimischen Absatzes.
- Käse: Emmentaler und Viereckhartkäse sind nach wie vor stark gefragt, zum Teil fehlt Ware. Das Preisniveau ist daher stabil. Bei Schnittkäse geht die Kurve weiter nach oben. Bei Schnittkäse konnte sowohl für Brot- als auch für Blockware bei den Notierungen ein Plus von 10 ct/kg umgesetzt werden. Das Preisniveau liegt bei Blockware stabil bei 5,20 bis 5,50 €/kg, bei Brotware zwischen 5,40 und 5,70 €/kg.
Spotmilchpreise stabil
Am süd- und norddeutschen Spotmilchmarkt aber auch in den Niederlanden pendelten sich die Preise auf einem Niveau von 57,50 bis 58,50 ct/kg ein. Der höchste Preis wurde wie üblich im Süden gezahlt. Allerdings ist völlig unklar, welche Menge zu diesem Preis gehandelt wurde.
ife-Rohstoffwert sinkt
Im Juni sinkt der ife-Rohstoffwert gegenüber dem Vormonat leicht um 0,8 ct auf 65,8 ct/kg (4 % Fett). Als Begründung geben die Kieler Analysten hauptsächlich die gesunkenen Butterpreise an. Sie reduzierten sich um 1,4 %. Seinen Höchststand erreichte der Rohstoffwert im April 22 mit 67,5 ct/kg.
Quellen: u.a. ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, moproweb.de, ife, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, MIR, milchland.de, AgE, Rabobank