Molkereien 

FrieslandCampina: Mehr Umsatz, mehr Milchgeld

Trotz Corona verzeichnete FrieslandCampina 2021 höhere Umsatzerlöse, ein besseres Betriebsergebnis und einen deutlich gestiegenen Milchpreis für die Mitglieder. 

Die Genossenschaftsmitglieder des niederländischen Molkereikonzerns FrieslandCampina erhielten im letzten Jahr einen Milchpreis von 39,23 ct/kg (bei 4,2 % Fett). Das entspricht einer Steigerung um 9,8 % gegenüber dem Vorjahr. 2020 lag der Mitglieder-Milchpreis noch bei 35,72ct/kg. Das teilte das Unternehmen heute in einer Pressemitteilung zum Geschäftsbericht 2021 mit.
Der Garantiepreis belief sich im letzten Jahr auf 37,84 ct/kg, was ebenfalls einem Plus von 9,8 % entspricht. „Dieser Anstieg wurde durch höhere Preise für Basismolkereiprodukte infolge der gestiegenen Nachfrage aus dem Markt verursacht“, sagte Hein Schumacher, CEO der Royal FrieslandCampina N.V. bei der Vorstellung des Geschäftsberichts. 

14 Mio. Euro Nachzahlung 

Das Geschäftsjahr 2021 habe zwar nach wie vor unter den Auswirkungen von Corona gestanden, dennoch seien die Umsatzerlöse um 3,2 % (bereinigt um Wechselkursauswirkungen) auf 11,5 Mrd. Euro gestiegen. Das Betriebsergebnis verbesserte sich um 32,5 % auf 355 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss betrug 172 Mio. Euro. „Aufgrund des gestiegenen Betriebsergebnisses kann den Mitglied-Milchviehhaltern für 2021 eine Barnachzahlung von 0,14 ct/kg ausgeschüttet werden.“ Das war 2020 nicht möglich. 
Die Nachzahlung an die Mitglieder entspricht noch nicht unseren Zielsetzungen“.
Hein Schumacher, CEO Royal FrieslandCampina N.V.
Hein Schumacher: „Im Jahr unseres 150-jährigen Jubiläums entsprach das Ergebnis, und somit die Nachzahlung an die Mitglieder, noch nicht unseren Zielsetzungen. In der Verstärkung des Fundaments für das Unternehmen konnten wir allerdings gute Fortschritte verzeichnen. Die Kostenmaßnahmen wurden gut ausgeführt und früher als geplant vollendet. Im Bereich der Nachhaltigkeit wurden auf der ganzen Linie gute Ergebnisse erzielt. Die neu aufgenommene Mitgliederfinanzierung hat das Eigenkapital verstärkt.“ 
Die Milchanlieferung der Mitglieder sank im Jahr 2021 um 3,2 % auf 9,745 Mio. kg. Das sei dem relativ kalten Wetter in den ersten Monaten des Jahres und hohen Transportkosten geschuldet. Insgesamt lieferten im letzten Jahr 10564 Mitgliedsbetriebe aus den Niederlanden, Deutschland und Belgien ihre Milch an FrieslandCampina. 

Beschleunigter Konzernumbau

Der seit 2020 beschleunigte Konzernumbau verlief laut Unternehmen im letzten Jahr planmäßig. Der Schwerpunkt liege dabei auf Wachstum, strukturell niedrigeren Kosten und der Optimierung der Organisationsstruktur. Ursprünglich war geplant, 1000 Stellen abzubauen, die Zahl der Vollzeitäquivalente sei bisher aber sogar um 1745 gesunken auf nun 22038. Das sei mit ein Grund, warum 2022 strukturell niedrigere Kosten von mindestens 100 Mio. Euro pro Jahr erwartet würden. 


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