Strukturwandel

4,3 % weniger Milchkuhhalter in Deutschland

Die Tierbestandserhebung zeigt, das die Anzahl der milchkuhhaltenden Betriebe im Jahr 2020 erneut um über 4 % gesunken ist. Auf 57.322 Milchviehbetriebe. 

Im Jahr 2020 haben erneut zahlreiche Milchkuhbetriebe in Deutschland das Melken eingestellt, und auch die  Milchkuhherde insgesamt ist weiter gesunken. Dies zeigen die vorläufigen Auswertungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zur Tierbestandserhebung.
  • Demnach gab es zum Stichtag 3. November 2020 noch 57.322 Milchkuhhalter im gesamten Bundesgebiet. Das sind 2.603 oder 4,3 % weniger als zwölf Monate zuvor. Damit haben innerhalb von zehn Jahren rund 37 % der Höfe die Haltung von Milchkühen eingestellt.
Die Zahl der rinderhaltenden Betriebe insgesamt (Aufzucht, Mast, Mutterkühe, Milchkühe) sank um  2.772 oder 2,0 % auf knapp 133.000 Rinderhalter.
Der gesamte Rinderbestand verringerte sich laut Statistik binnen Jahresfrist um rund 337.700 Tiere oder 2,9 % auf 11,30 Mio. Rinder. Das sind so wenige, wie seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr. Dabei war in allen Tiergruppen ein Rückgang zu verzeichnen.
  • Der bundesweite Milchkuhbestand verringerte sich um gut 90.000 Stück auf 3,92 Mio. Kühe. Das entspricht 2,3 % weniger als im November 2019.
Am stärksten fiel das Minus allerdings bei den männlichen Rindern älter als ein Jahr (überwiegen Jungbullen für die Fleischproduktion) mit 5,7 % auf 923.700 Tiere aus. Zudem gab es 97.300 oder 3,9 % weniger Färsen in den Ställen als im November 2019.
Auch die Entwicklung bei der Nachzucht deutet nicht auf eine Trendwende in der Rinderhaltung hin: Der Bestand des Jungviehs bis zu einem Jahr sank um 2,3 % auf 3,40 Mio. Kälber und Jungrinder.

Stärkster Strukturwandel bei Milchkuhbetrieben in Bayern

Die meisten Rinder stehen zwar weiterhin in Bayern, die gesamte Herde verringerte sich jedoch auch dort um 2,5 % auf 2,94 Mio. Stück. Allerdings gaben im Freistaat mit 3,1 % geringfügig mehr Betriebe als in Deutschland insgesamt die Rinderhaltung auf.
  • Das lag vor allem an den Milchkuhbetrieben, von denen in Bayern binnen Jahresfrist 4,5 % ihre Milchkühe verkauften.


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